Gewitterluft

Gespeichert von Matthias-W Engelke am

5. August, Sonntag

22.18 Uhr – Bin im Zelt verschwunden. Die Zikaden singen. Das taten sie letzte Nacht auch. Da dachte ich, das bedeute gutes Wetter. Zumindest für die Nacht und den Vormittag war das weit gefehlt. Und gerade jetzt fangen ganz leichte Tropfen an, einen hübschen Regen anzumelden. Und die Zikaden zirpen trotzdem. Wenigstens eine. Eine Widerständige?


Haben alles außer dem Versammlungszelt abgeräumt. Von Weitem Gewittergrollen. Und was ist bei Gewitter? Gibt ja genug hohe Punkte in der Nähe – vor allem auf dem Fliegerhorst! - die Blitze anziehen können, muss ja nicht eines unserer Zelte sein, oder?


Das Gewitter ist vorbeigezogen – zunächst einmal? Habe nach den Blitzen gezählt: 10 Sekunden, 8 Sekunden, 8 Sekunden, 11 Sekunden, 13 Sekunden – der Regen ließ nach. Das wars? Jetzt fängt der Regen wieder an nachzulegen. Dieses Trommeln aufs Zeltdach ist interessant: Wenn du keine Melodie im Kopf hast, hörst du auch keinen Rhythmus heraus, setzt ich eine in Gang – höre ich ihn.

22.46 Uhr – Das Donnergrollen kommt wieder von fern. Mit fast allen Naturkräften – die von gewaltig zerstörerischen Ausmaß sein können – haben wir gelernt klar zu kommen; mit dem, was Menschen an Atomkraft, Gentechnik, Atombomben, Nanotechnologie etc. erfunden haben, noch lange nicht.