Friedensbildung

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Klein fängt Friedenserziehung an

Neu in den Blick gekommen ist in den letzten Jahren ein ganz altes Thema des IVB, die Friedenserziehung oder Friedensbildung. Im Zuge der Aufhebung der Wehrpflicht sind verstärkte Werbefeldzüge der Bundeswehr in den Schulen zu beobachten, die interessante Gegenreaktionen ausgelöst haben.  Agnes Martens-Edelmann hat die Erfahrungen von zwei Weltkriegen immerhin bereits 1947 umfassend ausgewertet und auf den Punkt gebracht: "Zum Einbau der Friedensfrage in den Schulunterricht" (Der Quäker, Heft 1/2 1947). Auch an diesem "Einbau" wird weiter zu arbeiten sein (vgl. den Aufruf "Friedensbildung an jede Schule!"), doch wollen wir Friedensbildung nicht allein auf schulische Praxiskontexte beschränken. Verschiedene Schwerpunkte haben die Arbeit der Kommission Friedensbildung des Versöhnungsbundes in den letzten Jahren geprägt:

  • Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Bundeswehr in Gestalt ihrer Jugend­offiziere nicht mehr in die Schulen geht, sondern militärfreie Friedensbildung in den Schulen selbstverständlich wird. Für dieses Ziel schrieben wir Parteien und Schulministerien an, damit Kooperationsvereinbarungen in der Bundeswehr gekündigt würden. Dieses Ziel haben wir bislang leider nicht erreicht. Statt­dessen wird aber schulische Friedensbildung in manchen Bundesländern wieder stärker gefördert .
     
  • Der Versöhnungsbund war auch im Fachrat eines bundesweiten Friedens­bildungs-Projekts in Trägerschaft von EAK (Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden) und AGDF (Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden) beteiligt. Nach Abschluss dieses Projekts soll ein neues bundesweites Netzwerk Friedensbildung gegründet werden. Daran wird sich der Versöhnungsbund beteiligen.
     
  • Um das Thema Friedensbildung im Versöhnungsbund noch stärker als bisher zur Geltung zu bringen, haben wir über Perspektiven zu Inhalt und Struktur unserer zukünftigen Arbeit nachgedacht. Auch der Blick über schulische Bildung hinaus ist uns dabei wichtig. Bildungsveranstaltungen wie der für  für den 20./21.4.2017 geplante „Hochschuldialog“ Das „Erasmus-Programm“: Die „Klage des Frie­dens“ (1517) - Die Streitschrift des Erasmus von Rotterdam und der Streit um den Frieden heute in den Franckeschen Stiftungen zu Halle (Saale) scheinen uns eine gute Möglichkeit, unsere Anliegen voranzutreiben.
     
  • Neben dem Austausch auf den Jahrestagungen, ist uns die Zusammenarbeit mit der Pax Christi-Kommission Friedensbildung wichtig, an deren Treffen wir ver­suchen, teilzunehmen. Angedacht ist eine regelmäßige gemeinsame Tagung mit dieser Pax Christi Kommission, um Öffentlichkeitsarbeit mit der Möglichkeit re­gel­mäßiger gemeinsamer Treffen zu verbinden.

In der Kommission können Interessierte gern mitarbeiten. Wir sind erreichbar unter achim@frieden-achim-schmitz.de (Achim Schmitz) und nauerth@friedenstheologie.de (Thomas Nauerth).