Liebe Friedensinteressierte,
Im Rahmen von Transparenz TV und der Sendereihe „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“ sende ich nachfolgend eine Inhaltsangabe und den Link zu folgender Sendung:
Mittwoch, 20. Mai 2020 - 20.30 Uhr
Thema: Menschenrechtsarbeit und Friedenspädagogik
Gast: Heike Kammer, Peace Brigades International (PBI)
Im Jahre 1980 reiste Heike Kammer erstmals nach Lateinamerika, nahm dort an Friedensmärschen durch Mittelamerika teil, um damit Aufklärung über das Verschwinden zahlreicher oppostioneller Personen zu fordern, die entführt oder ermordet worden waren.
In El Salvador, Guatemala und Kolumbien engagierte sich Heike Kammer für gefährdete Personen, die sich für Menschenrechte oder in Gewerkschaften einsetzten.
Durch ihre Präsenz in der Nähe dieser von Ermordung Gefährdeter legte sie zusammen mit anderen Aktiven von PBI die Latte für Gewalttäter höher, aktiv zu werden. Wäre ihr selbst bei diesen Einsätzen Gewalt angetan worden, hätte dies zu diplomatischen Verwicklungen mit der Bundesregierung geführt.
Im Jahre 1999 erhielt Heike Kammer den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar, 2012 wurde sie für den Panter Preis der „taz“ nominiert.
Seit mehreren Jahrzehnten ist Heike Kammer auch mit ihren Handpuppen unterwegs - sowohl in Lateinamerika als auch in Deutschland - um in Workshops mit Kindern und Erwachsenen konstruktive, gewaltfreie Konfliktlösungen anhand konkreter Alltagsbeispiele vorzustellen.
In der Sendung wird sie einen Einblick in diese friedenspädagogische Arbeit geben.
Heute, 20. Mai 2020 um 20.30 mit Livechat und danach dauerhaft unter:
oder:
https://www.facebook.com/friedensfragen/?modal=admin_todo_tour
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Wer Heike Kammer einladen möchte zu einer Theater-Vorführung, kann dies tun über:
https://pbideutschland.de/bildungsprojekt/f%C3%BCr-kinder/puppentheater
Sarah Fritsch, Koordination pbi-Bildungsprojekt E-Mail: bildungsprojekt(at)pbi-deutschland.de Telefon: 040 / 38 90 437-20
oder:
https://heike-kammer.jimdofree.com/
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Weitere Informationen und Mitmachmöglichkeiten bei pbi finden sich hier:
https://pbideutschland.de/mitmachen-engagieren-sie-sich Engagieren Sie sich für die Menschenrechte!
Bei pbi Deutschland können Sie sich auf vielfältige Weise engagieren.
Ob als Freiwillige_r oder Fachkraft, die_der in einem der Projektländer bedrohte Menschenrechtsverteidiger_innen begleitet, als Ehrenamtliche_r in einer der vielen Regionalgruppen oder Arbeitsgruppen in Deutschland oder als Unterstützung in der Geschäftsstelle in Hamburg. Bei uns gibt es viele Möglichkeiten sich für Menschenrechte einzusetzen. Wir freuen uns auf Sie!
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Themawechsel zum Nahost-Konflikt und den Plänen zur Annexion von Teilen des Westjordanlandes durch die neue israelische Regierung:
https://www.sueddeutsche.de/politik/nahost-konflikt-israel-palaestina-netanjahu-abbas-1.4913444
20. Mai 2020, 13:38 Uhr Nahostkonflikt:
Drohungen reichen nicht
Der palästinensische Präsident Abbas wird mit seinen Ankündigungen, die Abkommen mit den USA und Israel zu kündigen, nichts erreichen. Aber es könnte einen anderen Weg für die Palästinenser geben. (…)
US-Außenminister Mike Pompeo hat zwar bei seinem Besuch in der Vorwoche in Jerusalem Fortschritte bei der Umsetzung des Nahostplans angemahnt. Aber Pompeo hat nach einem Gespräch mit dem neuen "alternierenden Ministerpräsidenten" Benny Gantz und Außenminister Gabi Aschkenasi mit der Forderung nach Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern sowie Partnern in der Region aufhorchen lassen.
Dieses Angebot sollten die Palästinenser aufgreifen und ihre Vorstellungen präsentieren. Dann müssten sich auch die arabischen Länder positionieren, wie ernst es ihnen mit der Unterstützung eines Staates für die Palästinenser tatsächlich ist - auch da gibt es bisher vor allem Ankündigungen. Eine Zwei-Staaten-Lösung kann nur auf dem Verhandlungsweg mit einem Dialog zwischen Partnern und einem Ringen um Umsetzungsmodelle erreicht werden - nicht mit Drohungen und nicht mit einseitigen Schritten.
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Das Tageblatt Letzebuerg (Luxemburg) berichtet:
5. Mai 2020 um 19.22 Uhr Nach Asselborn-Initiative / Gemeinsame Erklärung:
25 EU-Staaten stemmen sich gegen Israels Annexionspläne
Bis auf Ungarn und Österreich machen alle mit. Bei einer Videokonferenz haben sich 25 EU-Außenminister bereit erklärt, eine von Jean Asselborn und seinem irischen Amtskollegen Simon Coveney ausgearbeitete Erklärung mitzutragen. Die EU-Staaten stellen sich darin gegen Israels Annexionspläne des Westjordantales und fordern ein Festhalten an der Zwei-Staaten-Lösung. (…)
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen – insbesondere aus Sicht des Luxemburger Außenministers Jean Asselborn, der seit Monaten alles in die diplomatische Waagschale wirft, um eine Annexion palästinensischer Gebiete durch Israel zu verhindern.
25 der 27 EU-Staaten haben sich nach den Videogesprächen auf ein Statement geeinigt, das sich gegen eine solche Annexion richtet und weiterhin eine Zwei-Staaten-Lösung fordert. „Dass 25 Staaten da mitmachen, hat meine Vorstellungen bei weitem übertroffen“, sagte Asselborn am Freitagnachmittag gegenüber dem Tageblatt. (…)
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Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) berät die Bundesregierung. Bereits vor einem Jahr schrieb Dr. Muriel Asseburg:
https://www.swp-berlin.org/publikation/jahrhundert-deal-zur-loesung-des-nahost-konflikts/
Muriel Asseburg Der »Jahrhundert-Deal« zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts
Mit dem US-Ansatz droht der Zweistaatenregelung das endgültige Aus
SWP-Aktuell 2019/A 19, April 2019, 4 Seiten
(…) Bewertung und Empfehlungen
(…) Deutschland und seine Partner in der EU sollten ausbuchstabieren, an welchen Prinzipien jede Blaupause sich messen lassen muss, um zur dauerhaften Regelung des israelisch-palästinensischen Konflikts beitragen zu können: Erfüllung des Selbstbestimmungsrechts beider Völker, Garantie individueller Menschenrechte für die gesamte Bevölkerung zwischen Mittelmeer und Jordan sowie eine Umsetzung des Rückkehrrechts, die sowohl das individuelle Wahlrecht palästinensischer Flüchtlinge als auch die Interessen von derzeitigen und künftigen Aufnahmestaaten berücksichtigt.
Erfüllt die US-Vorlage diese Kriterien nicht, sollten die Europäer auch nicht einzelne Elemente des Plans unterstützen. Insbesondere lässt sich, so die Erfahrung der letzten 25 Jahre, wirtschaftliche Entwicklung in den palästinensischen Gebieten auch durch massive Investitionen nicht erreichen, wenn nicht gleichzeitig mit der Besatzung zusammenhängende Hürden (vor allem Mobilitätseinschränkungen, Genehmigungsverfahren und Ressourcenraubbau) abgebaut werden.
Es gilt klar zu benennen, was eine Annexion von Teilen der West Bank an Verpflichtungen für Israel mit sich bringen würde und welche Konsequenzen von europäischer Seite zu erwarten wären. Für die Finanzierung einer auf Dauer angelegten Besatzung oder einer Annexion sollten die Europäer nicht zur Verfügung stehen. Dr. Muriel Asseburg ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe Naher/Mittlerer Osten und Afrika.