Kreuzweg für die Schöpfung 2023 – von Lützerath nach Büchel - Zwischenbericht

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Die Zerstörung stoppen!

Achtung: Das Datum gibt hier das VeranstaltungsENDE und nicht den Beginn an!

 

2021 wurde in einem "Kreuzweg für die Schöpfung" ein großes gelbes Holzkreuz von Gorleben nach Lützerath getragen, Zeichen und Symbol für die Verbindung des Widerstandes an beiden Orten gegen die Zerstörung der Schöpfung. 2023 ist Lützerath und auch die "Eibenkapelle", wo das Kreuz für zwei Jahre Heimat hatte, zerstört. Die Bagger des Tagebaus Gartzweiler haben nichts übrig gelassen... Das Kreuz aber wurde gerettet, es kam als Beweismittel in die Asservatenkammer der Polizei zu Aachen, konnte dort befreit werden und wandert nun seit letztem Freitag auf einem Kreuzweg für die Schöpfung. Dieses Mal geht der "Kreuzweg für die Schöpfung" von Lützerath nach Büchel (https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/kreuzweg-buechel/), wieder soll Verbindung geschaffen werden zwischen dem Widerstand gegen die Kohle und dem Widerstand gegen die Bombe. Der VB gehört zu den Organisationen, die diesen Kreuzweg unterstützen, eine kleine Gruppe des VB geht mit.

Man sollte diesen Weg öfters als Pilgerstrecke gehen, in beeindruckender Dichte reihen sich Orte von Zerstörung, Tod und Orte des Widerstandes aneinander, in beeindruckendem Kontrast stehen die Fruchtbarkeit der Landschaft und die Furchtbarkeit menschengemachter Zerstörung.

Der Weg begann mit einem Gottesdienst im Angesichts des Loches, das einmal Lützerath war, er führte über den Tagebau Hambach, wo REW einen Aussichtspunkt schuf: TERRA NOVA. Gotteslästerlicher, zumindest schöpfungslästerlicher geht es kaum: eine erschütternde Wüstenei wurde geschaffen. Wieder ein Gottesdienst als Versuch, das Entsetzen in Worte zu fassen, weiter ging es am Hambacher Wald entlang nach Manebach, einem Ort, wo fast nur noch eine Kirche steht, verbrettert, verriegelt und blockiert: kein Ort mehr für ein Kreuz, auch kein Ort mehr für nur eine einzige Nacht. Wir fahren zum “Climate Camp against nukes”, organisiert von ICAN und IPPNW, hören von ihren Aktionen und Erfahrungen, erzählen von unseren Erfahrungen. Von diesem Camp aus wurde eine Blockade des Fliegerhorstes Nörvenich durchgeführt, Nörvenich ist Ziel unserer nächsten Etappe.

Herzlich willkommen zu den weiteren Etappen:

In unmittelbarer Nähe des Fliegerhorstes in Nörvenich, wo aktuell auch die Flugstaffel aus Büchel untergekommen ist, liegt die sog. "Antoniuskapelle" (https://de.wikipedia.org/wiki/Antoniuskapelle_(Oberbolheim)) ehemals Pfarrkirche von Oberbolheim bei Nörvenich. Wie für die Kohle, so werden auch für das Militär Dörfer geopfert. Wir wollen in der Kirche beten und singen, wollen Gottesdienst feiern vor dem Tor zum Fliegerhorst.

Die Freunde von IPPNW und ICAN scheinen die Polizei allerdings nervös gemacht zu haben. Der Sicherungsaufwand ist grotesk, staunend zählen wir, dass für jeden von uns ein eigener Polizeibulli bereitzustehen scheint (von der Militärpolizei und ihren Hunden hinter dem Zaun ganz zu schweigen). Doch wir kommen in die Kirche, wir ziehen in Prozession von der Kirche bis zum Tor, wir halten Gottesdienst. Leider scheinen wir den Zorn des Himmels über diesen Ort heraufbeschworen zu haben, Blitz und Donner und ein immenser Wolkenbruch beginnen nach Ende des Gottesdienstes, begleiten uns auf unserem restlichen Weg bis zum Quartier. Übrigens auch die Polizei begleitet uns in trockenem Mannschaftswagen und als wir in einer Scheune schauern, fährt die Polizei einfach mit auf den Hof…., auch in der Nacht wird um unsere Unterkunft Streife gefahren. Erst am nächsten Tag ist die Polizei verschwunden, auch Regen und Gewitter.

Auf dem Weg nach Oberelvenich taucht am Horizont dann zum ersten Mal die Eifel auf, wie schön kann die Schöpfung sein, wie sehr sollte man sie bewahren!

Herzlich willkommen zu den nächsten Etappen: https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/kreuzweg-buechel/etappen/


Thomas Nauerth
Veranstaltungsbeginn
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Eine Kirche sucht ihren Ort
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Ausgesperrtes Kreuz in Manheim
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Kreuz trifft Antoniuskapelle in Nörvenich
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Gottesdienst am Tor des Fliegerhorstes Nörvenich
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Die Eifel kommt in Sichtweite