Jugendcamp 2019 in Horstmar

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Jugendtagung 2019

Am letzten Augustwochenende bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns zum Jugendcamp. Wir, das sind junge Menschen aus dem Versöhnungsbund, die sich zu neunt im NaBu-Garten in Horstmar trafen, um darüber zu sprechen was die Jugend des Versöhnungsbundes bewegt. Wer hätte gedacht, dass die drei Tage zusammen so schnell vergehen und dennoch so ergiebig sein würden?

Das Ergebnis unseres Treffens könnte man wie folgt beschreiben: Wir sind einem gemeinsamen Selbstverständnis ein gutes Stück nähergekommen. Und genau das war das Ziel: Die Leitfragen unseres Treffens waren unter anderem „wer sind wir als Jugend im Versöhnungsbund?“ und „was wollen wir wie erreichen?“.

Deshalb haben wir zunächst über die Wurzeln des Internationalen Versöhnungsbundes gesprochen und uns besonders mit der Geschichte und den inhaltlichen Schwerpunkten des deutschen Zweiges auseinandergesetzt. Bei Vogelgezwitscher, Insektengebrumm und leckerem Tee und Kaffee erzählte uns Reinhard Stahl über die Geschichte des Versöhnungsbundes und beantwortete unsere neugierigen Fragen. Auf dieser Grundlage starteten wir in ein Wochenende voller bunter, lebendiger Diskussionen und regem Austausch über unser Selbstverständnis und unsere Visionen. Es fielen Erkenntnisse wie: „Der Versöhnungsbund ist nicht nur ein Verein, dem wir angehören, sondern vielmehr eine Einstellung [...] eine Lebenseinstellung von Gewaltfreiheit“.

Klar formuliert wurde auch das Bedürfnis aktiver zu sein. Also zum einen, nicht tatenlos das aktuelle Weltgeschehen zu beobachten, sondern sowohl als Jugend des Versöhnungsbundes, als auch als Einzelpersonen mehr an politischen Aktionen teilzunehmen. Zum anderen aber auch aktiv den Ansatz der Gewaltfreiheit, der die Essenz des Versöhnungsbundes ist, zu vertreten und diesen sowie den VB nach außen attraktiver zu gestalten.

Dieser gemeinsame Nenner zog sich durch die weiteren Diskussionen und war tragend für unseren Ideenaustausch über Vernetzungs- und Kommunikationsmöglichkeiten für die Jugend aber auch den VB generell. Ein Ergebnis ist, dass wir als Pilotprojekt eine interaktive KalenderApp einrichten werden, über die wir uns gegenseitig über VB-Termine sowie Demos und weiter interessante politische Aktionen informieren können. Auch sammelten wir weitere Anregungen für die Gestaltung der VB-Website und die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, die wir an entsprechende Arbeitsgruppen weiterleiten. Abschließend sprachen wir über IFOR und die internationale Vernetzung sowie die Möglichkeit für ein internationales Jugendcamp. Be-sonders bewegend war unser Skype Gespräch mit Sophia Bohrloch am Samstagabend. Sie befindet sich derzeit Zeit auf der Insel Lesbos in Griechenland, wo sie sich für Geflüchtete engagiert. Detailreich berichtete sie uns von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen Vorort. Ihr Schlussappell: Im Angesicht menschenverachtender Ungerechtigkeiten und Zustände in Be-troffenheit zu verharren hilft nicht, vielmehr sollte man davon bestärkt mit Mut und Energie gegen diese einstehen.

So neigte sich unser Wochenende mit wunderschönen Lagerfeuerabenden, knusprigen Lehmofenpizzen und viel Lachen und einer Menge Tatendrang, Plänen und Hoffnung dem Ende zu. Fest steht, wir leben in einer schwierigen und ungerechten Zeit, aber gemeinsam können wir helfen sie zu verändern.

Juliane Baumgarten und Nele Buchholz