Europa, wo ist dein Gewissen?

Gespeichert von Rudi am
Image

Bis Juni 2021 sind 44.764 Fälle von Menschen dokumentiert, die auf dem Versuch nach Europa zu kommen, ums Leben kamen (s. Anhang). Die Dunkelziffer ist bedeutend höher.

Zur Mahnung an diesen unhaltbaren Zustand hielten die Regionalgruppe des Versöhnungsbundes am Niederrhein zusammen mit der Arbeitsgruppe Frieden von Greenpeace, Köln, vor dem Dom in Köln am Tag der Menschenrechte eine Mahnwache unter dem Motto "Europa, wo ist dein Gewissen?"

Europa wo ist dein Gewissen

Namen von Menschen, die auf der Flucht ums Leben kamen, wurden verlesen, Gedichte und Gebete vorgetragen. Achim Schwabe, Schwalmtal, berichtete von der Arbeit in Marokko, unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen ein zu Hause zu bieten. Anthoula Kapnidou und Brigitte Hilgenfeld, Nettetal, sangen ein Lied. Eine aus Afghanistan geflohene Frau, Köln, las ein Gedicht. Mitglieder von amnesty international, Sea-Eye und der DFG-VK-Gruppe Köln unterstützten die Mahnwache.
Ein Europa, das diese unhaltbaren Zustände willentlich herbeiführt, duldet oder auch nur unwidersprochen lässt, verliert seine moralische Legitimität.

Europa wo ist dein Gewissen

Advent ist eine Zeit der Erwartung. Weil Gerechtigkeit erwartet wird, wurde vor dem Dom geklagt. Im Advent wird gesungen "Macht hoch die Tür!". Wir forderten sichere Wege nach Europa für alle, die kommen wollen – und nicht nur für Waren und Devisen oder Menschen mit Geld für Flugzeugtickets.

Matthias-W. Engelke