Konfliktbearbeitung nach dem A.T.C.C.-Modell - Gast: Karl-Heinz Bittl / Heute im Haushaltsausschuss des Bundestages: Eurodrohne und FCAS

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Liebe Friedensinteressierte,

im Rahmen von Transparenz TV und der Sendereihe „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“ sende ich nachfolgend eine Inhaltsangabe und den Link zu folgender Sendung:

Mittwoch, 14.4.2021 - 20.30 Uhr

Thema: Konfliktbearbeitung nach dem A.T.C.C.-Modell

Gast: Karl-Heinz Bittl

Karl-Heinz Bittl begann in seiner Jugend 1972 mit der Friedensarbeit. Später als Diplom-Sozialpädagoge wurde er 1985 der erste hauptberufliche Friedensarbeiter in Nürnberg. Dieser Berufung ist er bis heute als Freiberufler treu geblieben.

Seine Basis ist das Fränkische Bildungswerk für Friedensarbeit (FBF), das er 1981 er mit vielen Anderen gründete. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er mit diesem Ansatz als Konfliktberater, Trainer und Ausbilder in Organisationen, wie auch im internationalen Raum. Er veröffentlichte mehrere Bücher und Methoden zur Friedensbildung.

Seit über 40 Jahren beschäftigt er sich mit einem Ansatz der friedenspädagogischen Konflikt- und Bildungsarbeit. Mit seinem Kollegen Hervé Ott entwickelte er ab 1996 den A.T.C.C.-Ansatz zur Konstruktiven Konfliktbearbeitung.

Dies mündete nach mehr als 50 mehrjährigen Ausbildungszyklen in den Verein "A.T.C.C.-Konfliktbearbeitung e.V." .

Die vier Buchstaben der Abkürzungen A.T.C.C. kommen aus dem französischen "Approche et transformation constructives des conflits“ und bedeuten übersetzt: "Konflikte wahrnehmen und konstruktiv bearbeiten."

Im interview vermittelt er die Grundlagen seines Ansatzes und dessen zentrale Ebenen von Konflikten wie Kultur, Rituale, Struktur, Recht, Person und Werte.

Anhand von Bildern wird Karl-Heinz Bittl konkrete Inhalte der von ihm geleiteten Seminare und Fortbildungen vorstellen und dabei die Bedeutung der Friedenspädagogik insgesamt erläutern.

Premiere: 14.4.2021 - 20.30 Uhr mit Livechat und danach dauerhaft unter:

https://youtu.be/PNvWM2q5eks

oder

https://www.facebook.com/friedensfragen/?modal=admin_todo_tour

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Weitere Informationen unter:

www.eiccc.org

Zum Thema Gewaltfreiheit allgemein:

https://www.betterworld.info/nonviolence

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Heute, 14.4.2021 ab 14:00 Uhr entscheidet der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages über mehrere Rüstungsprojekte, u.a. über die bewaffnungsfähige Eurodrohne:

https://www.bundestag.de/resource/blob/832954/7b81cc874717852116d7ad21e379c1c9/094_sitzung-data.pdf

Tagesordnungspunkt 31 auf Seite 16 behandelt zuvor noch den Sachstand des teuersten Rüstungsprojektes in der Geschichte Deutschlands und Europas:

Des künftigen Future Combat Air System (FCAS), das vermutlich zwischen 300 und 500 Milliarden Euro kosten wird (s. Pressemitteilung der Friedenskooperative am Ende dieser E-mail).

Beim Tagesordnungspunkt 32 auf Seite 17 geht es um den Abschluss eines Vertrages für die Entwicklung, Beschaffung und Industrieunterstützung für den Anfangsflugbetrieb der künftigen Eurodrohne.

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Wie hochproblematisch der Vertragsentwurf für die Beschaffung der Eurodrohne ist, zeigt der nachfolgende Tagesschau-Bericht:

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/euro-drohne-101.html "Eurodrohne“

Warnung vor Kostenexplosion

Stand: 23.03.2021 18:00 Uhr

(…)

Die "Eurodrohne" sollte ein Vorzeigeprojekt aus europäischer Produktion werden - gemeinsam grenzüberschreitend gebaut, technisch weltweit führend. Doch inzwischen gilt ihre Entwicklung als Problemprojekt, zeitlich bereits in Verzug. Nun steht eine Entscheidung über die Freigabe von rund drei Milliarden Euro im Bundestag an.

In dem Schreiben an die Mitglieder im Haushaltsausschuss des Bundestages geht das Finanzministerium von Olaf Scholz (SPD) mit dem CDU-geführten Verteidigungsministerium hart ins Gericht.

So enthalte der Vertragsentwurf zur Entwicklung, Beschaffung und Industrieunterstützung bei der "Eurodrohne" eine "ungewöhnlich einseitig zu Lasten der Auftraggeberseite ausgestaltete Risikoverteilung, die zu nicht prognostizierbaren Mehrkosten in der Zukunft führen könnte", heißt es in dem Papier. Unterzeichnet ist es von Staatssekretärin Bettina Hagedorn. (…)

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Baldige Protest-e-mails können gerichtet werden an den

Deutscher Bundestag Haushaltsausschuss Platz der Republik 1 11011 Berlin

E-Mail: haushaltsausschuss@bundestag.de

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Weitere gute Argumente liefert die nachfolgende Pressemitteilung von attac:

https://www.attac.de/fileadmin/user_upload/bundesebene/Pressegruppe/210413_Euro-Drohnen.pdf

Attac fordert Nein zu Eurodrohne

Pressemitteilung

Attac Deutschland

Frankfurt am Main, 13. April 2021

(…)

„Die Bewilligung von Eurodrohnen würde eine zukünftige europäische Kriegsführung mit bewaffneten Drohnen im Gang setzen“, warnt Elsa Rassbach, Drohnenspezialistin von Attac. Das gelte auch, wenn die SPD einer deutschen Beteiligung an Eurodrohnen nur unter das Maßgabe ihrer Nichtbewaffnung zustimmt.

„Ein Ja zur Eurodrohne würde dem Generalunternehmer Airbus in Deutschland schon jetzt grünes Licht geben, bewaffnungsfähige und bewaffnete Drohnen überall in der Welt zu vermarkten.“ (…)

Einen ersten großen Erfolg errangdie Friedensbewegung im Dezember:Nach jahrelanger Kritik aus Zivilgesellschaft, Wissenschaftund Politik verweigertedie SPD vorläufig ihre Zustimmung zur Bewaffnung von Bundeswehrdrohnen.

Elsa Rassbach: „Damit ist Deutschland gut positioniert, eine führende Rolle in den dringend notwendigen internationalen Verhandlungen um Kontrollen und letztendlich die Ächtung von Kampfdrohnen zu spielen. Die SPD könnte diese Chance durch die Förderung der bewaffnungsfähigen Eurodrohne verspielen.“ (…)

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Der nachfolgende Aufruf kann von jeder Person unterstützt werden:

https://drohnen-kampagne.de/2021/04/12/aufruf-eurodrohne-stoppen/

Veröffentlicht am 12. April 2021 von imi (Informationsstelle Militarisierung in Tübingen) AUFRUF: Eurodrohne und FCAS stoppen!

Unter https://www.bundestag.de/abgeordnete

finden sich die Kontaktmöglichkeiten zu Bundestagsabgeordneten.

Besonders wichtig sind derzeit die SPD-Bundestagsabgeordneten.

Schreiben können kurz sein - die Drohnen-Kampagne empfiehlt z.B.:

“Ich bin sehr besorgt darüber, dass die bewaffnungsfähige Eurodrohne und nun auch das FCAS, das Nuklearwaffen tragen kann, durch unsere Steuergelder finanziert werden sollen. Was meinen Sie hierzu? Werden Sie sich dagegen einsetzen?”

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Die nachfolgende Pressemeldung stellt den Zusammenhang zwischen Eurodrohne und dem rund 300 bis 500 Milliarden Euro teuren neuen Kampfflugzeug „Future Combat Air System“ (FCAS) her.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie und deren Kosten sowie der Notwendigkeit hoher Ausgaben im Bereich Klimagerechtigkeit braucht es breiten gesellschaftlichen Widerspruch gegen die aktuellen Aufrüstungspläne:

https://www.friedenskooperative.de/aktuelles/friedensbewegung-millionen-fuer-eurodrohnen-stoppen Friedensbewegung: Millionen für Eurodrohnen stoppen!

Pressemitteilung vom 14-04-2021

Das Netzwerk Friedenskooperative fordert alle Mitglieder des Haushaltsausschusses dazu auf, in der heutigen Sitzung (14.04.2021) die Bereitstellung einer Millionensumme für die geplanten Eurodrohnen zu verweigern. Der Ausschuss berät in geheimer Sitzung über entscheidende Schritte hin zu einer forcierten Militarisierung der EU.

Die Eurodrohne, für die erste Millionen bereitgestellt werden sollen, ist dabei nur ein Element innerhalb einer gigantischen Aufrüstung im Kontext des EU-Projektes „Next Generation Weapon System“ (NGWS) im „Future Combat Air System“ (FCAS) sowie des „Main Ground Combat System“ (MGCS).

Bei dem FCAS handelt es sich um ein hypermodernes Kampfflugzeugsystem der sogenannten 6. Generation, das als halbautonomes Waffensystem mit Eurodrohnen-Schwärmen und Kampfpanzern über eine Kampf-Cloud vernetzt ab 2040 einsatzfähig sein soll und nach Expertenschätzungen 300 - 500 Milliarden Euro kosten wird.

Das FCAS ist darüber hinaus auch „nuklearfähig“, es soll also die für Büchel neu vorgesehenen lenkbaren US-Atombomben in Ziele fliegen können. Erste Prototypen sollen bereits 2026 fertig sein.

Die Friedensbewegung lehnt diese massive EU-Aufrüstung und die bundesdeutsche Beteiligung daran strikt ab und fordert die Mitglieder des Haushaltsausschusses dazu auf, die jetzt geforderte Mittelfreigabe für die Eurodrohne – auch als Signal gegen das Gesamtprojekt - zu verweigern. (…)