Marokko: Vom 2. Weltkrieg bis heute - Gast: Joerg Tiedjen, Journalist / Auswaertiges Amt zu Marokko / Friedensgutachten 2021 / Mitmachaktion: FCAS Stoppen

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Liebe Friedensinteressierte,

im Rahmen von Transparenz TV und der Sendereihe „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“ sende ich nachfolgend eine Inhaltsangabe und den Link zu folgender Sendung:

Mittwoch, 9. Juni 2021 - 20.30 Uhr

Thema: Marokko: Vom 2. Weltkrieg bis heute

Gast: Jörg Tiedjen, Journalist

2003 reiste Jörg Tiedjen zum ersten Mal für ein Jahr nach Marokko, wo er an einer Schule unterrichtete, später lebte er noch einmal für zwei Jahre vor Ort.

2010 ging er nach Berlin und war als Redakteur der von Norbert Mattes herausgegebenen Zeitschrift "INAMO – Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten" Länderverantwortlicher für Marokko.

Das Interview wird u. a. folgende Fragen behandeln:

– Seit 1992 ist Marokko offiziell eine "konstitutionelle Monarchie“. Wieviel Macht hat der König – und kann die Bevölkerung über Wahlen tatsächlich über den Kurs im Land mitbestimmen?

– Wie berührte der "Arabische Frühling" 2011 das Land Marokko?

– Wie sieht die aktuelle Situation im Bereich Pressefreiheit und Menschenrechte aus?

– Wie ist Lage in Marokko im Bereich Gesundheit und Bildung einzuschätzen?

– Wie stark ist die Wirtschaft des Landes, und welche Rolle spielen Bodenschätze und Tourismus?

– Warum ist die Westsahara wichtig für Marokko – trotz hoher Kosten als Kolonialmacht?

– Kann die Regierung genügend Arbeitsplätze für die sehr junge Bevölkerung bereitstellen – oder wandern weiter Menschen aus ihrer Heimat Marokko aus?

Weil die Europäische Union nicht wie der frühere US-Präsident Donald Trump bereit ist, die Westsahara als Teil von Marokko anzuerkennen, und zusätzlich auch noch in Spanien in einem Krankenhaus der Chef der Frente Polisario, welche die Westsahauris vertritt, behandelt wurde, hat Marokko im Mai 2021 mehr als 8000 Menschen die Grenze der spanischen Exklave Ceuta passieren lassen, um Druck auf die EU und besonders auf Spanien auszuüben, ihr Verhalten zu ändern.

Premiere: 9.6.2021 - 20.30 Uhr mit Livechat und danach dauerhaft unter:

https://youtu.be/JYkRWIo5CIg

oder

https://www.facebook.com/friedensfragen/?modal=admin_todo_tour

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Weitere Informationen:

https://www.betterworld.info/human-rights/human-rights-country/north-africa/morocco https://www.betterworld.info/politics/north-africa/morocco

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Einblicke in die aktuelle Lage in Marokko und in die Beziehungen Marokkos zu seinen Nachbarstaaten und zu Deutschland gibt das Auswärtige Amt in Berlin:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/marokkosicherheit/224080 Marokko: Reise- und Sicherheitshinweise (…)

Stand - 09.06.2021

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Der "Verein Freiheit für Westsahara e.V.“ in Bremen hat fortlaufend aktuelle Informationen und Beteiligungs- möglichkeiten an Veranstaltungen und Aktionen mit dem Ziel der Beendigung der Besatzung der Westsahara auf seiner Homepage:

http://www.freie-westsahara.eu/

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Einmal im Jahr erscheint das „Friedensgutachten“ der führenden deutschen Friedensforschungsinstitute, das gestern mit seinen zentralen Empfehlungen vorgestellt wurde:

https://www.bicc.de/fileadmin/Dateien/Publications/friedensgutachten/FGA_2021/Pressemitteilung_Friedensgutachten_2021.pdf

Berlin, 8. Juni 2021

Pressemitteilung

Friedensgutachten 2021 \ Europa kann mehr:

Zivile Handlungsspielräume nutzen und eine Corona-Friedensdividende schaffen

Berlin, 8. Juni 2021.

„Europa kann mehr!“ Das fordern die vier führenden deutschen Friedensforschungsinstitute in ihrem aktuellen Friedensgutachten, das sie heute auf der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt haben.

Die EU muss im internationalen Machtgefüge handlungsfähiger werden, um auf globale Herausforderungen mit nicht-militärischen Lösungen reagieren zu können.

EU-intern bedeutet dies, nationalistische Bestrebungen, Demokratieabbau und Missmanagement entschieden anzugehen. Außenpolitisch gilt es, etwa bei den Konflikten im Donbass und Bergkarabach Maßnahmen zu ergreifen, die die politische Kompromissbereitschaft der beteiligten Akteure vergrößern, ohne grundlegende Prinzipien des Völkerrechts preiszugeben.

Im Verhältnis zum Globalen Süden muss die EU ebenfalls neue Akzente setzen: Sie kann dazu beitragen, Impfstoffe gerecht zu verteilen, die sozioökonomischen Kosten der Pandemie abzumildern und die Armuts- und Ernährungspolitik neu zu justieren. Dazu ist ein radikales Umdenken bei den Militärausgaben nötig:

Das Friedensgutachten schlägt vor, die Rüstungs- und Militärausgaben zu senken und so dringend benötigte Mittel für die globale Bekämpfung der Pandemie freizusetzen. Weil pandemiebedingt Steuereinnahmen sinken und Staatshaushalte schrumpfen, braucht die Welt diese Corona-Friedensdividende.

Zentrale Empfehlungen des Friedensgutachtens 2021 an die Bundesregierung und die EU

1. „Strategische Autonomie“ mit zivilen Mitteln gestalten

Die EU sollte bei den Gewaltkonflikten in Osteuropa und im Südkaukasus nicht tatenlos zusehen. „Sie hat das wirtschaftliche Potenzial und das diplomatische Gewicht, um friedenspolitische Akzente zu setzen – und auch zivile Verhandlungsspielräume gegenüber Russland“, betonen die Herausgeberinnen und Herausgeber.In den schwierigen Beziehungen zu Peking sollte die EU die Kooperationspotenziale in ausgewählten Politikfeldern wie etwa in der Wirtschafts- oder Umweltpolitik nutzen. (…)

2. Corona-Friedensdividende schaffen: Militärausgaben senken, Pandemie-Bekämpfung finanzieren, humanitäre Hilfe leisten

„Es gilt Militärausgaben zu reduzieren, um die sozial-ökologische Erneuerung der Weltwirtschaft anzugehen und soziale Ungleichheiten abzubauen. So können die Folgen der Pandemie besser bewältigt werden“, lautet der eindeutige Rat des Friedensgutachtens. Damit Hand in Hand geht die Empfehlung, Solidarität bei der Pandemie-Bekämpfung im Globalen Süden zu üben:

„Die EU sollte Finanztransfers leisten, Schulden erlassen, die privatwirtschaftliche Verantwortung für Lieferketten verankern und zu einer gerechten Impfstoff-verteilung beitragen. Gesundheitssysteme und soziale Sicherungssysteme müssen über Einzelmaßnahmen hinaus gestärkt werden.“ (…)

3. Die Demokratie besser schützen

Weltweit erodiert die Demokratie. Eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft, der Kampf gegen Terrorismus und die Missbilligung nationaler Corona-Maßnahmen beschleunigen diesen Trend.

Bürgerliche und politische Rechte müssen geschützt, pandemiebedingte Einschränkungen bei aus medizinischer Sicht unbedenklichen Infektionszahlen umgehend zurückgenommen und Parlamente als Orte der Auseinandersetzung wieder gestärkt werden.

„Nötig ist sowohl der Erhalt von Demokratie innerhalb der EU und im Rahmen der multilateralen Zusammenarbeit demokratischer Staaten als auch die Stärkung demokratischer Institutionen in fragilen Staaten im Globalen Süden“, hebt das Friedensgutachten hervor.

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„Es gilt Militärausgaben zu reduzieren, um die sozial-ökologische Erneuerung der Weltwirtschaft anzugehen und soziale Ungleichheiten abzubauen“ - so steht es im „Friedensgutachten" als Empfehlung an die Bundesregierung und an die EU.

Ein wichtiger Schritt zur Reduzierung der Militärausgaben in Deutschland ist der Stopp des geplanten größten europäischen Rüstungsprojektes FCAS (Future Combat Air System):

Das Netzwerk Friedenskooperative lädt zu folgenden Mitmach-Aktionen ein:

https://www.lobbying4peace.de/nein-zu-fcas

Liebe Mitmenschen,

wir müssen aktiv werden, um das größte europäische Rüstungsprojekt FCAS (Future Combat Air System) zu stoppen! Hinter FCAS verbirgt sich ein Rüstungsprogramm das verschiedene Waffensystem vereint und ein weiterer Schritt in Richtung vernetze und automatisierte Kriegsführung ist.

Zu FCAS gehört u.a. ein neues atomwaffenfähiges Kampfflugzeug sowie bewaffnungsfähige und autonome Drohnen. Die Entwicklungskosten sollen rund 100 Milliarden Euro betragen, die sich die beteiligten Länder Deutschland, Frankreich und Spanien teilen.

Dagegen müssen wir dringend aktiv werden und das schnell, denn der Haushaltsausschuss soll aller Voraussicht nach in der Woche ab dem 21. Juni grünes Licht geben für die Entwicklung der Prototypen und damit das Gesamtprojekt auf den Weg bringen. (…)

Hier geht es zu den Aktionsmöglichkeiten:

https://www.lobbying4peace.de/nein-zu-fcas