Flutopfer-Katastrophe im Ahrtal / Aktion zur IAA in Muenchen am 11.9.2021 / BSV: Es wird heiß. Kein Frieden mit dem Klimawandel

Gespeichert von Webmaster am

Liebe Friedensinteressierte,

in meinem heutigen Newsletter geht es um die Themen:

- Hintergründe zur Flutopfer-Katastrophe im Ahrtal

- Aktion zur Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) am 11. September 2021 in München

- BSV-Dokumentation: "Es wird heiß. Kein Frieden mit dem Klimawandel“ ——

- Hintergründe zur Flutopfer-Katastrophe im Ahrtal

Wolfgang Büchs, Gastprofessor an der Uni Hildesheim und früherer wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde des Julius-Kühn-Instituts, kennt das Ahrtal gut. Er ist unter anderem Hauptautor einer dreibändigen Monografie, die 2003 im Auftrag des Landesamts für Umwelt Rheinland-Pfalz entstanden ist.

Die Hochwassergefahr im Ahrtal war bereits nach dem "Jahrhunderthochwasser“ am 12./13. Juni 1910 bekannt; damals wurden mehr als 40 Menschen getötet. Die lokalen Ursachen dieser damaligen Katastrophe sind seit mehr als hundert Jahren bekannt. Der wichtigste Grund: Schieferboden, der kein Wasser aufnimmt, so dass Regen nicht versickern kann und das Wasser oberflächlich abfließt.

In den 1920ger Jahren wurde der Bau von Regenwasserrückhaltebecken beschlossen, die aber nie gebaut wurden.

Gebaut wurde dagegen der nahe gelegene Nürburgring, der 1927 eingeweiht wurde. „Im nachfolgenden Artikel steht zu lesen: „Es war kurz nach dem ersten Weltkrieg kein Geld da, um beides zu machen. Die Wahl fiel auf den Nürburgring“.

Die nachfolgenden Landesregierungen kannten seither die drohende Gefahr, haben aber in 100 Jahren nichts zum Schutz der bedrohten Menschen im Ahrtal unternommen.

Durch den Rückbau der Weinterrassen, Begradigung von Bächen und Fichtenmonokulturen verschlechterte sich die Lage noch zusätzlich für die Betroffenen im Ahrtal.

Hier der Link zu dem Artikel mit großer politischer Brisanz vom 21. Juli 2021:

Hildesheim

Biologe Wolfgang Büchs im Interview:

So hätte man die Flutwelle kappen können

https://www.rhein-zeitung.de/region/rheinland-pfalz_artikel,-biologe-wolfgang-buechs-im-interview-so-haette-man-die-flutwelle-kappen-koennen-_arid,2286077.html

-------------

Verschärft wurde die jüngste Flutkatastrophe zusätzlich u.a. durch den hohen CO-2-Ausstoß und als dessen Folge die weltweit voll im Gange befindliche Klimakatastrophe.

Der Automobil-Individualverkehr - vor allem mit Verbrenner-Motoren - heizt die Klimakatastrophe weiter an - weshalb ich die nachfolgende Aktion anlässlich

der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) am 11. September 2021 in München

zum Mitmachen empfehlen möchte:

https://www.iaa-demo.de/flyer

(…) Es soll die grüne Show der schmutzigen Konzerne werden: Bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München wollen sich BMW, Daimler und Co. mit Recycling-Ständen und elektrischen Rollern einen nachhaltigen Anstrich verpassen. Das Ziel ist klar: Zwei Wochen vor der Bundestagswahl wollen sie den Menschen weismachen, dass beim Klimaschutz im Verkehr alles bestens läuft. Denn das Klima soll im Wahlkampf möglichst keine Rolle spielen – damit eine neue Regierung die Autokonzerne weiter gewähren lässt.

Die grüne Welt der Konzerne ist nichts als Fassade. Die Zahl der neuen, dicken SUV steigt seit Jahren rapide an. Und mit ihr die Gefahr für verheerende Unwetterkatastrophen wie im Rheinland vor wenigen Wochen. Denn die Emissionen im Verkehr sind noch immer genauso hoch wie vor 30 Jahren.

Am Samstag, den 11. September ist in München mächtig was los – etliche Journalist*innen reisen zur IAA an. Hier können wir mit Tausenden Menschen die grüne Show der Autoindustrie auffliegen lassen. Wenn wir Bürger*innen gemeinsam unterwegs sind, berichten Zeitungen, Fernsehen und Radio nicht nur über die vermeintlich grünen Vorzeige-Vehikel. Bilder und Stimmen vom Protest werden in allen Medien gespielt – und die Klimakrise ist kurz vor der Wahl das große Thema.

Unser Plan: Erst radeln Tausende Menschen mit Fahnen und Bannern aus allen Himmelsrichtungen nach München. In der Innenstadt vereinen sie sich mit denen, die mit Kinderwagen, im Rollstuhl oder in Turnschuhen fürs Klima demonstrieren. Doch damit es unser Protest auf die Titelseiten schafft, müssen wir viele sein! (…)

——

Zum Thema "Klima und Konflikt“ hat der Bund für soziale Verteidigung eine lesenswerte Tagungsdokumentation (50 Seiten) erstellt mit dem Titel: "Es wird heiß. Kein Frieden mit dem Klimawandel“.

Dokumentation einer Tagung vom 19.-21. März 2021

https://soziale-verteidigung.de/system/files/documents/hud_75_klima_und_konflikt_web.pdf