Neues zum Ukraine-Krieg

Gespeichert von Webmaster am

Liebe Friedensinteressierte,

beiliegend einige Ukraine-Krieg-Beiträge:

  1. youtube: Oberst Markus Reisner. Vortrag zur bisherigen Geschichte des Ukraine-Krieges
  2. Handelsblatt: US-Verteidigungsminister wirft Russland aggressives Verhalten vor
  3. Kathpress: Ukraine: Behörde wirft orthodoxe Kirche aus Kiewer Höhlenkloster
  4. jpg-journal: Herbert Wulf: Alles auf Sieg
  5. Handelsblatt: Jürgen Trittin: Die Ukraine braucht belastbare Sicherheitsgarantien
  6. web: Sicherheitsexperte Ischinger: "Friedensprozess für Ukraine in Gang setzen“
  7. Berliner Zeitung: Papst Franziskus zum Ukraine-Krieg
  8. t-online: Generalinspekteur a. D. Schneiderhan: "Putin hat es offensichtlich todernst gemeint“
  9. IMI: Victoria Klopp: Soziale Verteidigung als Alternative zu militärischen Optionen
  10. ForumZFD: Friedenswende jetzt! Unterschriftenaktion

-----

1. youtube: Oberst Markus Reisner. Vortrag zur bisherigen Geschichte des Ukraine-Krieges

Markus Reisner, Oberst des Generalstabs beim Österreichischen Bundesheer, hat bei einer Veranstaltung am Austria Institut für Europa und Sicherheitspolitik (AIES) am 26.1.2023 teilgenommen:

https://www.youtube.com/watch?v=ol5_zkPCxQk&ab_channel=AustrianInstituteForEuropeanandSecurityPolicy

Ab Min. 5.45 bis 23.53 gibt Oberst Markus Reisner einen detaillierten Überblick seit Kriegsbeginn am 24.2.2022. Auch die weitere Diskussion ist lohnend anzuhören.

—— 2. Handelsblatt: US-Verteidigungsminister wirft Russland aggressives Verhalten vor https://www.handelsblatt.com/politik/international/liveblog-zum-ukraine-krieg-china-halten-gemeinsam-mit-russland-und-iran-manoever-im-golf-von-oman-ab/27982126.html

15.3.2023 US-Verteidigungsminister wirft Russland aggressives Verhalten vor Nach dem Absturz einer US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Russland aggressives Verhalten vorgeworfen. „Der gefährliche Vorfall ist Teil eines Musters aggressiven, riskanten und unsicheren Handelns russischer Piloten in internationalem Luftraum“, sagte Austin zum Auftakt eines virtuellen Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe am Mittwoch. (…)

(…) Kreml: Gab keinen hochrangigen Austausch mit USA zu Drohnen-Vorfall Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist laut dem russischen Präsidialamt einem „bedauernswerten Zustand" und auf einem Tief. Der Sprecher des russischen Präsidenten sagt, es habe zu dem jüngsten Drohnen-Vorfall keinen hochrangigen Austausch beider Seiten gegeben. Russland würde sich einem konstruktiven Dialog aber nie verweigern. (…)

(…) Türkei bemüht sich um Ausweitung von Getreideabkommen um 120 Tage Die Türkei bemüht sich um eine Verlängerung des Getreideabkommens zwischen der Ukraine und Russland um wie bisher 120 Tage. „Wir haben die Verhandlungen gemäß der ursprünglichen Version der Vereinbarung aufgenommen", sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Mittwoch. (…)

3. Kathpress: Ukraine: Behörde wirft orthodoxe Kirche aus Kiewer Höhlenkloster

https://www.kathpress.at/goto/meldung/2244120/ukraine-behoerde-wirft-orthodoxe-kirche-aus-kiewer-hoehlenkloster Ukraine: Behörde wirft orthodoxe Kirche aus Kiewer Höhlenkloster 11.03.2023 13:37

Ukraine/Kirche/Krieg/Politik/Orthodoxie

Ukrainische Orthodoxe Kirche muss auch noch weitere Klöster zurückgeben

Kiew, 11.03.2023 (KAP/KNA) Die ukrainische Regierung verbannt die lange dem Moskauer Patriarchat unterstehende Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (UOK) aus ihrem Hauptheiligtum, dem Kiewer Höhlenkloster.

Die staatliche Behörde für das Kloster habe den Nutzungsvertrag zum 29. März gekündigt, teilte die UOK auf ihrer Internetseite mit. Bis dahin müsse sie das Kloster verlassen. (…)

——

4. jpg-journal: Herbert Wulf: Alles auf Sieg

https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/alles-auf-sieg-6570/?utm_campaign=de_40_20230314&utm_medium=email&utm_source=newsletter

Außen- und Sicherheitspolitik

13.03.2023

Herbert Wulf

Alles auf Sieg

Trotz Stillstand auf dem Schlachtfeld haben Verhandlungen derzeit kaum Chancen. Der Blick auf einen anderen Krieg zeigt: Dies verheißt nichts Gutes.

Der Ukrainekrieg geht unvermindert weiter. Ein Ende ist nicht abzusehen. Der russische Angriff und die ukrainische Verteidigung sind inzwischen in einen Erschöpfungskrieg übergegangen, in dem zurzeit nur Miniterritorien in der Ostukraine erobert, beziehungsweise zurückgewonnen werden.

In den westeuropäischen Medien wird jedoch zumeist ein Bild in schwarz-weiß gemalt: Wer nicht für Waffenlieferungen an die Ukraine ist und Verhandlungen fordert, wird schnell als Putin-Versteher etikettiert. (…)

------

5. Handelsblatt: Jürgen Trittin: Die Ukraine braucht belastbare Sicherheitsgarantien https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-global-challenges-die-ukraine-braucht-belastbare-sicherheitsgarantien-und-die-werden-vor-allem-die-deutschen-bezahlen-muessen/29024850.html

Gastkommentar – Global Challenges Die Ukraine braucht belastbare Sicherheitsgarantien – und die werden vor allem die Deutschen bezahlen müssen Amerikaner und Europäer erklären, allein Kiew werde über den Zeitpunkt von Verhandlungen mit Moskau entscheiden. Doch das ist bestenfalls die halbe Wahrheit, analysiert Jürgen Trittin.

10.03.2023 - 11:52 Uhr

(…) Ein Ende der Kampfhandlungen wird es nur unter zwei Voraussetzungen geben: dass Putin militärisch seine Maximalziele nicht erreicht und Russland international isoliert wird, auch von China, Indien, Brasilien und Südafrika. Europa sollte China drängen, die von Peking geforderte Entmilitarisierung der Umgebung des Atomkraftwerks Saporischschja gegenüber Moskau tatsächlich durchzusetzen.

Der Export von Getreide aus der Ukraine sollte ebenso intensiviert werden wie der Austausch von Kriegsgefangenen. Brasiliens Angebot, als Vermittler aufzutreten, sollte wahrgenommen und nicht vorschnell abgetan werden. (…)

6. web: Sicherheitsexperte Ischinger: "Friedensprozess für Ukraine in Gang setzen“

https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/news-krieg-ukraine-12-maerz-sicherheitsexperte-ischinger-friedensprozess-ukraine-gang-37907986https://archive.is/fHyif Sicherheitsexperte Ischinger: "Friedensprozess für Ukraine in Gang setzen“ 18:40 Uhr Der frühere Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat sich dafür ausgesprochen, Rahmenbedingungen für Friedensverhandlungen Russlands und der Ukraine vorzubereiten.

"Außer Waffenlieferungen und finanzieller Unterstützungsleistungen müssen wir dem anwachsenden kritischen Fragenchor in den USA genauso wie bei uns in Deutschland Perspektiven anbieten", schrieb er in einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel" (Online; Print: Montag). (…)

----

7. Berliner Zeitung: Papst Franziskus zum Ukraine-Krieg

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/interview-erschuettert-den-vatikan-tritt-papst-franziskus-zurueck-li.326173

Im TV-Interview blickt Franziskus auf zehn Jahre Pontifikat zurück.

Er spricht über den „dritten Weltkrieg“ und sorgt für Spekulationen über seinen Rücktritt.

Franz Becchi

10.03.2023 | aktualisiert am 10.03.2023 - 19:07 Uhr

(…)

Papst Franziskus wollte mit Putin verhandeln

Franziskus erzählte, dass er sich kurz nach dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine an Wladimir Putingewandt hatte. „Wenn ich ihn heute treffen würde, würde ich mit ihm so klar sprechen, wie ich es in der Öffentlichkeit tue. Er ist ein gebildeter Mann.

Am zweiten Tag nach Beginn des Ukraine-Krieges ging ich zur russischen Botschaft am Heiligen Stuhl, um zu sagen, dass ich bereit sei, nach Moskau zu reisen, solange Putin mir ein Zeitfenster für die Verhandlung gibt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow schrieb mir und bedankte sich, aber jetzt sei es nicht der richtige Zeitpunkt. Putin weiß, dass ich verfügbar bin“, sagte Bergoglio.

Der Papst deutete an, dass nicht nur Russland die Schuld für den Konflikt in der Ukraine trage. „Es gibt dort Interessen, nicht nur des russischen Imperiums, sondern auch von Imperien anderswo“, meinte der 86-Jährige. (…)

-----

8. t-online: Generalinspekteur a. D. Schneiderhan: "Putin hat es offensichtlich todernst gemeint“

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100139006/russlands-ukraine-krieg-wir-haetten-putin-damals-besser-zuhoeren-sollen-.html Generalinspekteur a. D. Schneiderhan

"Putin hat es offensichtlich todernst gemeint“

Interview

Von Marc von Lüpke

Aktualisiert am 08.03.2023

(…)

t-online: Herr Schneiderhan, Ihre Organisation sucht nach deutschen Kriegstoten, bestattet sie und pflegt ihre Gräber im Ausland. Wie schwer ist diese Arbeit seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 geworden?

Wolfgang Schneiderhan: Unsere Arbeit in Russland ist fraglos schwieriger geworden. Im vergangenen Jahr konnten wir die sterblichen Überreste von rund 5.800 deutschen Soldaten im Land bergen. Die offiziellen Kontakte auf höherer Ebene liegen auf Eis, darunter gibt es aber weiterhin eine Zusammenarbeit. (…)

————

9. IMI: Victoria Klopp: Soziale Verteidigung als Alternative zu militärischen Optionen

https://www.imi-online.de/download/Ausdruck112-VK-Alternative.pdf

Soziale Verteidigung als Alternative zu militärischen Optionen

von Victoria Kropp

Im Zusammenhang mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine werden hierzulande Waffenlieferungen und Ausbildung an der Waffe oft als einzig gangbare Option zur Unterstützung der Ukraine gesehen.

Dabei wird übersehen, dass diese Waffenlieferungen letztlich dazu beitragen, den Krieg zu verlängern und die Zahl der Verletzten und Toten zu erhöhen. Eine andere, oft vergessene Alternative ist die Soziale Verteidigung, bei der sich eine Gesellschaft gegen gewaltsame Angriffe verteidigt, ohne selbst Gewalt anzuwenden.

(…)

In der Ukraine gibt es verschiedene Beispiele für gewaltfreien Widerstands. Dazu gehören Protestmärsche und Demonstrationen innerhalb und außerhalb der angegriffenen Städte, Straßenblockaden, um Panzern und anderen Fahrzeugen den Zugang zu Städten und wichtiger Infrastruktur zu verwehren, das Entfernen von Straßenschildern, direkte verbale Konfrontationen mit russischen Soldat*innen und die Beschlagnahmung russischer Militärfahrzeuge.

Ein solcher Widerstand kann den Vormarsch der Truppen verzögern und sie desorientieren, logistische Hindernisse schaffen und die Moral schwächen. Die Verzögerung gibt der Zivilbevölkerung Zeit, zu fliehen oder humanitäre Hilfe zu koordinieren. Eine Besonderheit der Ukraine sind die biografischen und familiären Verbindungen zwischen der Ukraine und Russland.

Diese Gemeinsamkeiten haben dazu beigetragen, die Dämonisierung der Ukraine durch die russische Propaganda teilweise zu unterlaufen. Zudem sprechen viele Ukrainer*innen Russisch, weshalb sie die russischen Soldat*innen auch direkt ansprechen konnten.

Ein weiteres Beispiel ist die Wehrdienstverweigerung in Russland. Auch wenn die genaue Zahl der Kriegsdienstverweigerer nicht bekannt ist, stellt der Mangel an Truppen eines der größten Hindernisse für Russland in der Ukraine dar.

Natürlich kann und darf niemand den Menschen in der Ukraine vorschreiben, wie sie sich zu verteidigen haben.

Gleichzeitig gibt es aber auch keine Pflicht zur militärischen Unterstützung, zumal es Alternativen zum Griff zur Waffe gibt.

Alle, die sich jetzt für Waffenlieferungen an die Ukraine aussprechen, damit andere den bewaffneten Kampf gegen Russland aufnehmen, sollten die Folgen ihres Handelns bedenken, zumal Krieg in einer solchen Situation nicht das letzte, sondern das schlechteste Mittel der Selbstverteidigung ist.

Als Ausblick lässt sich sagen, dass Soziale Verteidigung, wie andere Formen des gewaltfreien Widerstands auch, immer unter dem Vorbehalt des „Unrealistischen“ steht.

Zudem herrscht in weiten Teilen von Politik und Gesellschaft die Überzeugung vor, dass nur Gewalt gegen Gewalt helfe. Deshalb macht es wenig Sinn, Soziale Verteidigung isoliert als Alternative zu propagieren. Stattdessen muss Soziale Verteidigung in ein umfassenderes Werte- und Handlungskonzept eingebettet sein.

Nur wenn die Gesellschaft davon überzeugt ist, ihre eigene Lebenswelt ohne Waffen und mit minimaler Zerstörung der Lebensgrundlagen verteidigen zu können, kann Soziale Verteidigung erfolgreich sein.

Denn Soziale Verteidigung kann nicht „verordnet“ werden in dem Sinne, dass die Bevölkerung einfach zivile Widerstandsformen trainiert.

——

10. ForumZFD: Friedenswende jetzt! Unterschriftenaktion

https://www.forumzfd.de/de/friedenswende

Friedenswende jetzt!

Vor einem Jahr hat Bundeskanzler Olaf Scholz eine sicherheitspolitische Zeitenwende ausgerufen und ein 100 Milliarden Euro großes Aufrüstungsprogramm auf den Weg gebracht.

Die fortgesetzte Aufrüstung droht zu Lasten von Deutschlands Engagement in der zivilen Krisenprävention und Friedensförderung zu gehen. Doch dieses Engagement ist unverzichtbar, damit Menschen weltweit in Würde und Sicherheit leben können.

Deshalb fordern wir den Bundeskanzler auf: Leiten Sie jetzt eine Friedenswende ein. Stärken Sie Deutschlands Friedensfähigkeiten!

Petition an Bundeskanzler Olaf Scholz!

UNTERZEICHNEN SIE HIER DIE PETITION AN DEN BUNDESKANZLER

Stärken Sie Deutschlands Friedensfähigkeiten, Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

vor einem Jahr haben Sie eine sicherheitspolitische Zeitenwende ausgerufen und ein 100 Milliarden Euro großes Aufrüstungsprogramm auf den Weg gebracht. Heute fordere ich Sie auf:

Leiten Sie eine Friedenswende ein!

- Beenden Sie die Aufrüstungsspirale und starten Sie eine internationale Abrüstungsinitiative.

- Setzen Sie sich für mehr Kooperation der Staatengemeinschaft ein, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen und allen Menschen ein Leben in Sicherheit und Würde zu ermöglichen.

- Stärken Sie Deutschlands zivile Friedensfähigkeiten. Bauen Sie zivile Krisenprävention und Friedensförderung aus.

Jetzt unterzeichnen!

https://www.forumzfd.de/de/friedenswende_petition

——

Lautsprecher für die Friedenswende

Bestellen Sie Aktionspostkarten und Unterschriftenlisten und sammeln Sie weitere Unterschriften für die Aktion Friedenswende.

https://www.forumzfd.de/de/publikationen?tid=89