„Bundeswehr in Litauen: In großen Schritten zur deutschen Kampfbrigade“ so lautet die Überschrift über eine Verlegung deutschen Militärs an die russische Grenze (https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/bundeswehr-litauen-grosse-schritte-deutsche-kampfbrigade). Wem da angesichts des Sommers 1941 ungute Gefühle kommen, der wird beruhigt: es sei nur ein „besonderes Signal der Solidarität“. Ein besonderes Signal der Solidarität wurde in Litauen dringlich vor kurzem an ganz anderer Stelle benötigt: „Schutz für belarussische Kriegsdienstverweiger*innen wie Vitali Dvarashyn und Mikita Sviryd! Sie sind in Litauen von einer Abschiebung nach Belarus bedroht!“ So die Überschrift über eine Petition, die auch der VB mitunterzeichnet hat (vgl. https://de.connection-ev.org/article-4218) Könnte die „Führungsverantwortung im Bündnis hier an der NATO-Ostflanke“, von der die Bundeswehr schwadroniert, nicht auch einmal politisch flankiert werden, in dem man Litauen etwas vom Recht auf Asyl für Kriegsdienstverweigerer mitteilt? Aber dazu müsste man so ein Recht natürlich erstmal auch hierzulande anerkennen… Es ist ein Trauerspiel, Millionen und Milliarden werden ausgegeben, um Menschen im Krieg zu töten; diejenigen Menschen aber, die nicht töten wollen, russische, belarussische und ukrainische bekommen hierzulande noch immer nicht automatisch Respekt, Asyl und Aufenthalt. Ganz im Gegenteil: „Erfüllung des Kriegsdienstes zumutbar. Ukrainische Wehrpflichtige erhalten in Deutschland keine Ersatzpässe“ (https://www.tagesspiegel.de 10.08.2024) Immerhin, ein Leserkommentar im TAGESSPIEGEL kritisierte: „Alle Lebewesen haben ein Recht auf Leben. Menschen gegen ihren Willen in potenziell lebensgefährliche Situation zu drängen, verstößt meines Erachtens gegen die Menschenrechte.“ Und ein anderer Kommentar fragte kritisch, ob „ein Land über seine Bürger Verfügungsgewalt haben sollte, wenn es um Entscheidungen über Leben oder Tod geht.“