Am 22. Januar 2025 feierte Hildegard Goss-Mayr, Ehrenpräsidentin des Internationalen Versöhnungsbundes, ihren 95. Geburtstag.
Hildegard Goss-Mayr wurde 1930 als Tochter des Friedensaktivisten Kaspar Mayr geboren, der den österreichischen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes gründete. Nach ihrem Studium der Philosophie, Philologie und Geschichte in Wien und den USA promovierte sie 1953 als erste Frau „sub auspiciis“ an der Universität Wien. Noch im selben Jahr trat sie dem Versöhnungsbund bei und begann ihre Arbeit in der internationalen Friedensbewegung.
Gemeinsam mit ihrem Mann Jean Goss, den sie 1958 heiratete, war sie in fast 40 Ländern aktiv. Sie unterstützten den gewaltfreien Widerstand in Lateinamerika, Afrika und Asien, darunter auf den Philippinen gegen die Diktatur von Ferdinand Marcos. Sie bauten die Bewegung SERPAJ in Lateinamerika auf, die heute weltweit bekannt ist.
Während des II. Vatikanischen Konzils brachten sie Abrüstung und Gewaltfreiheit in die Diskussion der christlichen Kirchen ein. Auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1991 setzte Hildegard Goss-Mayr ihre Arbeit fort, etwa in Madagaskar, Afrika und Europa. Ihre Schulungen zur Gewaltfreiheit inspirierten Generationen von Friedensaktivist:innen.
Für ihr Engagement erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bruno Kreisky Preis für Menschenrechte und den Niwano-Friedenspreis. Bis heute bleibt sie eine klare Stimme für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung: „Eine umfassende Analyse der Situation und das Aufzeigen gewaltfreier Wege sind wichtige Beiträge der Kirchen zum gesellschaftlichen Diskurs.“
Wir danken Hildegard Goss-Mayr für ihr außergewöhnliches Lebenswerk und gratulieren ihr herzlich zu ihrem 95. Geburtstag.