Liebe Friedensinteressierte, ich wünsche ein gutes neues Jahr 2025 - mit hoffentlich mehr Frieden als 2024 - und sende einige Informationen zu den Kriegen in der Ukraine und in Westasien, Alternativen zu den aktuellen Kriegen sowie einer Friedensbotschaft am Ende:
1. Die Zeit: Ukrainekrieg: Trump stellt Treffen mit Putin in Aussicht
2. IP: „Wir müssen umdenken als Europa"
3. Initiative „Aufbruch zum Frieden" - Strategiewechsel jetzt!
4. Pazifismus heute: Ein Gespräch über Alternativen zum Krieg in der Ukraine
5. Tagesschau: Bauvorhaben im Westjordanland - Neue Grenzen durch neue Siedler
6. SZ: Internationale Justiz: „Das hält das Gericht nicht aus"
7. Haaretz: Israeli flieht aus Brasilien, da das Land Ermittlungen gegen ihn
wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen anordnet
8. DLF: Israels Krieg in Gaza - Warum der Historiker Bartov von einem Genozid spricht
9. DW: Deutschland streicht Gelder für israelische NGOs
10. DFG-VK: Kundgebung: Für einen Gerechten Frieden in Palästina und Israel
11. taz: Zaghafte Strukturen einer radikalen Demokratie
12. Die Zeit: Islamische Republik Iran: Iran probt Luftverteidigung bei Atomanlage Natans
13. Foxnews: US-Beamte sehen Sturz von Assad als Chance, den iranischen Regimewechsel zu erzwingen
14. Reuters: Irans Pezeshkian besucht Moskau am 17. Januar
15. DBK: Papst Franziskus: Botschaft zur Feier des 58. Weltfriedenstages am 1. Januar 2025
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1. Die Zeit: Ukrainekrieg: Trump stellt Treffen mit Putin in Aussicht
https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-01/ukraine-krieg-donald-trump-wladimir-putin-treffen
Ukrainekrieg: Trump stellt Treffen mit Putin in Aussicht Russlands Präsident wolle sich gerne mit ihm treffen, sagt Donald Trump. Ein Ende des Ukrainekriegs hält der künftige US-Präsident binnen eines halben Jahres für möglich.
8. Januar 2025, 7:46 Uhr
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat ein baldiges Gespräch mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in Aussicht gestellt.
Ein Treffen könnte nach seiner Amtseinführung stattfinden, sagte Trump bei einer Pressekonferenz in Florida auf die Frage eines Journalisten, wann er mit einem Treffen rechne, um die Lage in der Ukraine zu besprechen. Den genauen Termin könne er nicht sagen. "Aber ich weiß, dass Putin sich gerne treffen würde." (...)
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2. IP: „Wir müssen umdenken als Europa"
https://internationalepolitik.de/de/wir-muessen-umdenken-als-europa „Wir müssen umdenken als Europa"
Interview mit der ehemaligen deutschen Botschafterin in Washington, Emily Haber 17. Dez. 2024
Dr. Emily Haber war u.a. Politische Direktorin (2009–2011) und Staatssekretärin im Auswärtigen Amt (2011–2013) sowie im Innenministerium (2014–2018). Zuletzt war sie deutsche Botschafterin in Washington (2018–2023), wo die promovierte Historikerin einen großen Teil der ersten Präsidentschaft Donald Trumps aus der Nähe verfolgen konnte.
(...)
Jenseits der Ukraine-Politik, auf was sollten sich Deutschland und Europa einstellen?
Die Biden-Regierung hat den Krieg in der Ukraine im Kontext der globalen Herausforderungen Amerikas gesehen, insbesondere im Hinblick auf die Machtkonkurrenz mit China.
Die Unterstützung für die Ukraine war Teil der amerikanischen globalen Abschreckungsfähigkeit und ganz besonders wichtig im Hinblick auf die Region, die nun einmal für Amerika das Auge des Zyklons ist: China und der Indo-Pazifik.
Das wird die künftige Regierung nicht tun. Trump hat zu verstehen gegeben, dass die Herausforderungen auf dem europäischen Kontinent die Sache Europas seien. Amerika sei dort nicht gefordert, das sei ein regionaler Konflikt. (...)
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3. Initiative „Aufbruch zum Frieden" - Strategiewechsel jetzt!
https://www.aufbruch-zum-frieden.de/aufruf/
Initiative „Aufbruch zum Frieden" - Strategiewechsel jetzt!
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 tobt ein brutaler Krieg in diesem Land.
Hunderttausende Menschen wurden durch die Angriffe der russischen Armee verletzt und getötet, Zivilbevölkerung wie auch Soldaten. Teile des Landes und ganze Städte im Osten sind zerstört. Die ukrainische Bevölkerung lebt in ständiger Angst. Millionen Menschen flüchteten innerhalb des Landes oder wurden von ihren Nachbarstaaten als Kriegsflüchtlinge aufgenommen. In Deutschland fanden über 3 Millionen Menschen Schutz und Hilfe.
Das Ziel „Siegfrieden" bedeutet weitere Jahre Krieg
Mit massiver militärischer und wirtschaftlicher Unterstützung durch die NATO-Staaten, allen voran die USA und Deutschland, konnte sich die Ukraine verteidigen und den Vormarsch der russischen Armee aufhalten. Die ukrainische Armee fordert und bekommt immer mehr und immer modernere Waffensysteme und Munition.
Inzwischen hat sie damit auch russisches Gebiet erobert und bombardiert militärische Infrastruktur in Russland. Auch die russische Armee und deren Bewaffnung werden massiv verstärkt. Die Eskalation des Krieges und der Waffen schreitet wechselseitig voran, scheinbar unaufhaltsam. Und kein Ende des Krieges oder gar ein Frieden sind in Sicht!
Trotz der Aufrüstung stehen sich Angreifer und Verteidiger inzwischen in einem verlustreichen Stellungskrieg gegenüber. Tag für Tag sterben weiter zahllose Soldaten, Familien werden zerstört, auf beiden Seiten. Darüber wird wenig berichtet.
Beide Seiten scheinen erst verhandeln zu wollen, wenn sie militärisch stark genug sind. Wo und wann soll das enden? Zu welchem Preis? Noch hält die NATO an der Politik fest, die Ukraine zu unterstützen, sich aber nicht in den Krieg hineinziehen zu lassen. Gleichwohl droht eine weitere Eskalation, wenn die Ukraine mit den Raketen von NATO-Ländern Moskau bombardieren kann oder wenn neue Langstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden.
Wenn weiter dieser militärischen Logik gefolgt wird, wenn Verhandlungen zu einem Waffenstillstand und zum Frieden für nicht machbar gehalten werden, wenn diplomatische Mittel nicht genutzt und nicht konsequent eingesetzt werden, dann drohen weitere Jahre des Krieges mit schrecklichen Folgen: Tod, Zerstörung und unermessliche Kosten – nicht nur für die Ukraine.
Schluss mit der Kriegslogik
Es ist höchste Zeit, einen Strategiewechsel einzuleiten, der verstärkt auf Verhandlungen setzt. Nicht nur die Ukraine hat ein Recht auf Frieden, auch die europäischen Nationen und die Länder des Globalen Südens brauchen Frieden. Anstatt Milliarden an finanziellen Mitteln mit Kriegen zu verschwenden, müssen endlich die großen Herausforderungen der Menschheit – Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit – angegangen werden.
Wir können die Zukunft und den Frieden nicht Putin und der ukrainischen Führung überlassen. Die Vereinten Nationen, Staaten wie Indien, China, Südafrika, Türkei und Brasilien wie auch die NATO Staaten, insbesondere die USA und Deutschland, sind mit in der Verantwortung, für ein Ende des Krieges zu sorgen. Die westlichen Regierungen, insbesondere die Bundesregierung, sind aufgerufen, einen Strategiewechsel einzuleiten. Denk- und Diskussionsblockaden müssen durchbrochen werden.
Denn: Waffenlieferungen und Sanktionen haben nicht zum Erfolg geführt. Im Gegenteil. Der wirtschaftliche und politische Schaden ist für die Blockadenationen größer als für Russland. Putin ist militärisch und wirtschaftlich nicht schwächer, sondern stärker geworden. Und Russland ist auch international nicht isoliert.
Und deshalb müssen die Kriegsparteien mit allen politischen Mitteln zum Waffenstillstand und zu Verhandlungen gedrängt werden. Diejenigen, die dazu eine ernstzunehmende Bereitschaft zeigen, müssen in ihrer Haltung bestärkt werden.
Der Aufbruch zum Frieden bedeutet Vorbereitung von Verhandlungen
Die Zivilgesellschaft ist gefordert und muss sich einmischen und zur Kursänderung beitragen. Wir wollen:
Wir wollen:
- dass alles getan wird, in diesem Konflikt die Waffen so schnell wie möglich zum Schweigen zu bringen, um später einem dauerhaften Frieden eine Chance zu geben;
- den Rückfall in scheinbar überwundene Militär- und Kriegslogik nicht hinnehmen;
- uns der Vorstellung widersetzen, dass Deutschland statt wehrhaft kriegstüchtig werden müsse;
- keine Stationierung neuer Mittelstreckenraketen der USA in Deutschland;
- dass der neue Rüstungswettlauf weltweit und in unserem Land gestoppt wird und stattdessen wieder Rüstungskontroll- und Abrüstungsverhandlungen aufgenommen werden;
- dass eine Entspannungsdiplomatie, die zum Ende der Sowjetunion geführt und eine Friedensperspektive eröffnet hatte, wieder aufgenommen wird;
- die notwendige gesellschaftliche Debatte nicht Rechtsextremen und denjenigen überlassen, die Putins Vorgehen hinnehmen.
- dass alles getan wird, in diesem Konflikt die Waffen so schnell wie möglich zum Schweigen zu bringen, um später einem dauerhaften Frieden eine Chance zu geben;
Unser Grundgesetz ist zur Frage des Friedens sehr klar: Das Friedensgebot des Grundgesetzes verpflichtet die Regierung wie die Bevölkerung dem Frieden in der Welt zu dienen. Dieser verpflichtende Friedensauftrag muss das konkrete politische Handeln bestimmen.
Den Frieden müssen wir wollen, vorbereiten und leben. Dazu bedarf es vieler Initiativen im ganzen Land. Dazu wollen wir einen Anstoß geben.
Dr. Ulrich Bausch, Politikwissenschaftler, SPD Susanne Büttner, Theologin Dr. Susanne Edel, Pfarrerin Winfried Hermann, MdL, Bündnis 90/Die Grünen Dr. Thomas Nielebock, Friedens- und Konfliktforscher
November 2024
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4. Pazifismus heute: Ein Gespräch über Alternativen zum Krieg in der Ukraine
Pazifismus heute: Ein Gespräch über Alternativen zum Krieg in der Ukraine,
von Majken Jul Sørensen, aus dem Englischen von Ingrid von Heiseler, Irene Publishing und Bund für Soziale Verteidigung (Hg), 2024, ISBN 978-91-89926-03-5, 85 Seiten, 10,00 €
„Wie könnt ihr in Zeiten wie diesen noch Pazifisten sein?", fragt EIN*E SKEPTIKER*IN. Die Invasion der russischen Armee ist dem Fragenden frisch im Gedächtnis.
Majken Jul Sørensens erstem Impuls entspricht es, auf diese Frage zu antworten: „Wie ist es möglich, dass ihr in Zeiten wie diesen keine Pazifist*innen seid? Bei all dem, was wir über die Folgen moderner Kriegsführung wissen! Warum werden alle Alternativen zum Krieg sorgfältig verschwiegen?"
In „Pazifismus heute" stellt Majken Sørensen ihre Auffassung von Pazifismus und ihr Engagement für gewaltfreie Aktionen und unbewaffneten Widerstand gegen den Krieg mit Hilfe zahlreicher Beispiele dar.
In dieser persönlichen Reflexion darüber, warum sie Pazifistin wurde, erklärt sie, wie ihr Engagement für den Pazifismus immer stärker wurde, je mehr sie über die Fähigkeit des Menschen, Konflikte mit gewaltfreien Mitteln zu lösen, erfuhr.
Die Frage der SKEPTIKER*IN regte Majken dazu an, kurz darzustellen, dass und auf welche Weise Menschen jede soziale und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit einer Besatzungsmacht verweigern können. Das kann zum Beispiel durch den Boykott von Schulen und von manipulierten Wahlen geschehen.
In ihrer Antwort auf die Frage deckt Majken die einzigartige Dynamik des gewaltfreien Kampfes auf. Sie weist darauf hin, dass Militarismus auf lange Sicht mehr schadet als nützt, und untersucht, unter welchen Umständen das russische Volk in der Lage sein könnte, Putin die Macht zu entziehen.
Die Schrift von Majken Jul Sörensen befasst sich mit den Argumenten und Dilemmata, denen sich Pazifist*innen angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ausgesetzt sehen.
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siehe zum Thema Pazifismus auch:
Ökumenisches Institut für Friedenstheologie
https://friedenstheologie-institut.jimdofree.com/edition-pace-etc/
(Viele Arbeiten sind kostenlos abrufbar)
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5. Tagesschau: Bauvorhaben im Westjordanland - Neue Grenzen durch neue Siedler
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-siedlungen-110.html?utm_source=firefox-newtab-de-de Bauvorhaben im Westjordanland Neue Grenzen durch neue Siedler
Stand: 20.12.2024 04:43 Uhr
Israels Siedlungen auf besetztem Gebiet im Westjordanland verstoßen gegen das Völkerrecht.
Trotzdem kommen immer mehr Siedler in die sogenannten C-Gebiete.
Sie sehen das Recht auf ihrer Seite.
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6. SZ: Internationale Justiz: „Das hält das Gericht nicht aus"
https://www.sueddeutsche.de/politik/internationaler-strafgerichtshof-usa-israel-li.3167636
Internationale Justiz: „Das hält das Gericht nicht aus" 28. Dezember 2024, 11:13 Uhr
Nach dem Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu sieht sich der Internationale Strafgerichtshof selbst in seiner Existenz bedroht.
Die US-Republikaner unter Donald Trump bereiten Sanktionen vor, die diesen Gerichtshof faktisch lahmlegen könnten.
Von Ronen Steinke
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7. Haaretz: Israeli flieht aus Brasilien, da das Land Ermittlungen gegen ihn
wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen anordnet
(in deutscher Übersetzung mit deepl)
Haaretz | Israel News
Israeli flieht aus Brasilien, da das Land Ermittlungen gegen ihn wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen anordnet
Die Untersuchung wurde nach einer Beschwerde einer pro-palästinensischen Organisation mit Sitz in Belgien eingeleitet.
In den letzten Monaten haben solche Gruppen ihre Bemühungen verstärkt, weltweit rechtliche Schritte gegen Soldaten zu fördern, die am Gaza-Krieg teilgenommen haben Liza Rozovsky und Noa Spiegel
5. Januar 2025
Ein 21-jähriger israelischer Reservist, der sich auf einer Reise in Brasilien befand, floh aus dem Land, nachdem ein brasilianisches Bundesgericht die Polizei angewiesen hatte, eine Untersuchung der Vorwürfe einzuleiten, er habe in Gaza Kriegsverbrechen begangen.
Das israelische Außenministerium gab bekannt, dass die Konsularabteilung und die israelische Botschaft in Brasilien ihn und seine Familie eskortiert hätten, bis er die Grenze zum Verlassen des Landes überquert habe. (...)
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8. DLF: Israels Krieg in Gaza - Warum der Historiker Bartov von einem Genozid spricht
https://www.deutschlandfunk.de/nach-hrw-bericht-veruebt-israel-in-gaza-einen-genozid-interview-omer-bartov-dlf-7af8f34c-100.html Israels Krieg in Gaza Warum der Historiker Bartov von einem Genozid spricht
Der Vorwurf wiegt schwer: Israel begehe im Gazastreifen einen Völkermord. Davon ist mittlerweile auch der Historiker und Genozidexperte Omer Bartov überzeugt. Er fordert, dass das auch Folgen für die deutsche Politik haben muss.
Rohde, Stephanie | 21. Dezember 2024, 07:42 Uhr
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9. DW: Deutschland streicht Gelder für israelische NGOs
https://www.dw.com/de/deutschland-israel-zochrot-new-profile-ngo-finanzierung-v2/a-71235681
Konflikte Deutschland Deutschland streicht Gelder für israelische NGOs Naomi Conrad | Birgitta Schülke
7.1.2025
Die Bundesregierung hat die Finanzierung für Zochrot und New Profile gestoppt, zwei langjährige Partner deutscher Entwicklungsorganisationen. Diese fürchten, Deutschland helfe, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen.
"Müde und frustriert" - so beschreibt John Preuss seinen Zustand nach einem monatelangen Kampf mit den Behörden. Monate, in denen er versucht hat, die Partnerschaft mit zwei israelischen Organisationen zu retten.
Preuss' Organisation, Kurve Wustrow, die unter anderem von der deutschen Regierung gefördert wird, hat zahlreiche Gespräche geführt, um die Behörden davon zu überzeugen, Zochrot und New Profile weiter finanzieren zu dürfen. Die zwei israelischen Organisationen setzen sich für Kriegsdienstverweigerer und für die Aufarbeitung der israelischen Geschichte ein.
Dann aber, Mitte Dezember, kam die finale Entscheidung: Kurve Wustrow müsse die Zusammenarbeit mit den beiden israelischen Organisationen beenden, und das obwohl den Projekten erst Ende 2023 eine weitere Förderung zugesagt worden war. (...)
Mitarbeit: Tania Krämer in Be'er Sheva und Tel Aviv
Redaktion: Mathias Bölinger, Sarah Hofmann
Factchecking: Carolyn Thompson
Juristische Beratung: Florian Wagenknecht
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Hier kann die Petition zur Rücknahme des Förderstopps unterzeichnet werden
Betreff: Förderstopp für NGOs in Palästina und Israel zurücknehmen – Menschenrechte & Zivilgesellschaft stärken
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10. DFG-VK: Kundgebung: Für einen Gerechten Frieden in Palästina und Israel
https://dfg-vk-bayern.de/gerechter-frieden/ Kundgebung: Für einen Gerechten Frieden in Palästina und Israel Zivilbevölkerung schützen, Waffenexporte stoppen!
KUNDGEBUNG Samstag, 11. Januar 2025 – 14 Uhr Marienplatz, München
Wir erleben eine erschütternde Eskalation an Gewalt und Leid in Palästina und Israel. Im aktuellen Krieg sind seit dem 7. Oktober 2023 bereits über 44.000 Menschen in Palästina und über 1.200 Menschen in Israel getötet worden.
Etwa 100 Geiseln befinden sich noch immer in Gaza. Mindestens 104.000 Palästinenser:innen wurden verwundet und Unzählige werden vermisst. Nahezu die gesamte Bevölkerung Gazas, 1,9 der 2,1 Millionen Bewohner:innen, wurde bereits mehrfach innerhalb ihres Landes vertrieben. Etwa 100.000 Israelis sind seit letztem Oktober evakuiert.
(...)
Wir fordern von der Bundesregierung:
- Setzen Sie sich mit allen Mitteln für einen sofortigen und umfassenden Waffenstillstand ein. Nur ein Waffenstillstand schafft die Bedingungen für ein Ende des Tötens und für die Freilassung der Geiseln und unrechtmäßig Inhaftierten.
- Liefern Sie keine Rüstungsgüter an Israel, wenn die Gefahr besteht, dass sie völkerrechtswidrig eingesetzt werden.
- Unterstützen Sie die internationale Gerichtsbarkeit ohne Einschränkungen, um die jahrzehntelange Straflosigkeit zu beenden.
- Setzen Sie sich im Sinne des Gutachtens des Internationalen Gerichtshofs vom 19. Juli 2024 mit aller Kraft für ein Ende der illegalen Besatzung, des völkerrechtswidrigen Siedlungsbaus und der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland ein.
- Schützen Sie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Deutschland: Der Schutz vor Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus darf nicht gegen das Recht auf friedlichen Protest ausgespielt werden.
11. taz: Zaghafte Strukturen einer radikalen Demokratie
https://taz.de/Lehren-aus-den-Gaza-Protesten/!6040006/
Zaghafte Strukturen einer radikalen Demokratie Kolumne Schlagloch
von Charlotte Wiedemann
Die Gaza-Proteste zu kritisieren ist leicht. Deutschland hat die Bewegung bekommen, die es verdient: Die einen schreien, weil die anderen schweigen.
16.10.2024 13:56 Uhr
Lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Am Freitag wird ein ansehnliches Bündnis zivilgesellschaftlicher, humanitärer und humanistischer Kräfte vor dem Kanzleramt Forderungen vertreten, die so selbstverständlich wie unerhört sind:
„Menschenleben dürfen nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Palästinensisches Leben ist genauso kostbar wie israelisches Leben." Und deshalb bitte keine doppelten Standards bei den Menschenrechten und im Völkerrecht.
Warum hat es fast ein Jahr gedauert, bis solche schlichten Grundsätze universellen Zusammenlebens mit Selbstbewusstsein auf einen zentralen Platz der Republik getragen werden?
Weil wir ein trauriges, feiges, verlogenes Land geworden sind. Weil in diesem Jahr viele Hoffnungen zertreten wurden, nicht zuletzt die Hoffnung auf eine gelingende Einwanderungsgesellschaft. Weil wir eine defekte Demokratie sind, von oben wie von unten.
(...)
Die Bewegung auf der Straße ist mit steigenden Todeszahlen in Gaza (und nun im Libanon) kaum größer geworden, nur verzweifelter. Gewachsen ist indes etwas anderes: eine Szene derer, die der Einschränkung der Meinungsfreiheit, der deutschen Heuchelei und Selbstgerechtigkeit mit anderen Mitteln widersprechen, als Künstlerinnen, Anwälte oder Wissenschaftler. Die Aktivsten unter ihnen sind, neben Palästinastämmigen, nicht zufällig oft Juden/Jüdinnen.
So ist etwas im Entstehen, das seinerseits ein Produkt dieses grässlichen Jahres ist: Gegen eine missbräuchliche Geschichtspolitik von oben entstehen zaghafte Strukturen einer radikalen Demokratie und universalistischen Erinnerungskultur von unten. Ich hoffe, dass ich mich damit nicht täusche.
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12. Die Zeit: Islamische Republik Iran: Iran probt Luftverteidigung bei Atomanlage Natans
https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-01/iran-israel-atomanlage-nuklear-nahostkrieg
Islamische Republik Iran: Iran probt Luftverteidigung bei Atomanlage Natans Kurz vor Donald Trumps erneuter Amtsübernahme bereitet sich das Militär der Islamischen Republik Iran auf mögliche Angriffe vor. Das Regime fürchtet um seine Atomanlagen.
7. Januar 2025, 12:52 Uhr
Das Militär des Iran hat knapp zwei Wochen vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump seine Luftabwehr bei der wichtigen Atomanlage Natans im Zentraliran getestet. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, hat die erste Phase eines Manövers rund um die Anlage begonnen.
Die Einheiten der Luftabwehr wurden demnach auch auf Angriffsbedingungen wie elektronische Kriegsführung vorbereitet.
Aufgrund der militärischen Spannungen der vergangenen Monate mit Israel wächst in der iranischen Führung die Sorge vor einem offenen Krieg. Israels Regierung drohte wiederholt mit der Bombardierung iranischer Nuklearanlagen. (...)
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13. Foxnews: US-Beamte sehen Sturz von Assad als Chance, den iranischen Regimewechsel zu erzwingen
(in deutscher Übersetzung mit deepl)
US-Beamte sehen Sturz von Assad als Chance, den iranischen Regimewechsel zu erzwingen "Es ist nicht nur jetzt oder nie, es ist jetzt oder atomar", warnte ein Beamter, da der Iran seine Uranvorräte anreichert
Von Morgan Phillips Fox News
Veröffentlicht 12. Dezember, 2024 10:18 EST
(...)
"Ich bin seit langem bereit, ganz unmissverständlich einen Regimewechsel im Iran zu fordern", sagte Senator Ted Cruz, Texas. Es war eine stärkere Botschaft, als es in den Kreisen von Washington, D.C. in letzter Zeit oft zu hören war, wo es wenig Appetit gab, sich weiter im Nahen Osten zu engagieren.
"Der Ayatollah wird fallen, die Mullahs werden fallen, und wir werden freie und demokratische Wahlen im Iran sehen. Der Wandel kommt und es kommt sehr bald", sagte der Republikaner aus Texas voraus.
"Wir werden zu einer maximalen Druckpolitik zurückkehren", fügte er hinzu, "das grausame Regime aus allen möglichen Richtungen von den Ressourcen zu schneiden - wir werden nukleare Forschungseinrichtungen abschalten, wir werden ihr Öl abschneiden." (...)
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14. Reuters: Irans Pezeshkian besucht Moskau am 17. Januar
(übersetzt mit deepl) Irans Pezeshkian besucht Moskau am 17. Januar, berichtet RIA unter Berufung auf iranischen Gesandten in Russland Von Reuters
Dezember 26, 2024 19:40 GMT+1 Aktualisiert vor 1 Tag
MOSKAU, 26. Dezember (Reuters) - Der iranische Präsident Masoud Pezeshkian wird am 17. Januar Moskau besuchen und ein Kooperationsabkommen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichnen, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA am Donnerstag den iranischen Botschafter in Russland.
Russland pflegt seit Beginn des Ukraine-Krieges engere Beziehungen zum Iran und anderen den USA feindlich gesinnten Ländern wie Nordkorea.
Der Außenminister des Landes, Sergej Lawrow, sagte im Oktober, dass Moskau und Teheran beabsichtigen, ein Abkommen zu unterzeichnen, das eine engere Verteidigungszusammenarbeit vorsieht.
(...)
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15. DBK: Papst Franziskus: Botschaft zur Feier des 58. Weltfriedenstages am 1. Januar 2025
Papst Franziskus
Botschaft zur Feier des 58. Weltfriedenstages am 1. Januar 2025
Vergib uns unsere Schuld, schenke uns deinen Frieden
(...)
2. Das Jahr 2025 begeht die katholische Kirche als Heiliges Jahr, als
ein Ereignis, das die Herzen mit Hoffnung erfüllt. Das „Jubeljahr"
geht auf eine alte jüdische Tradition zurück, gemäß der das Tönen
eines Widderhorns (Widder heißt auf Hebräisch yobel) alle
neunundvierzig Jahre ein Jahr der Begnadigung und Befreiung für das
ganze Volk ankündigte (vgl. Lev 25,10).
Dieser feierliche Ruf sollte der Idee nach in der ganzen Welt
widerhallen (vgl. Lev 25,9), um die Gerechtigkeit Gottes in den
verschiedenen Lebensbereichen wiederherzustellen: im Bereich der
Nutzung des Landes, des Besitzes von Gütern, der Beziehung zum
Nächsten, insbesondere zu den Ärmsten und den in Ungnade Gefallenen.
Das Ertönen des Horns erinnerte das ganze Volk, die Reichen und die
Verarmten, daran, dass kein Mensch auf die Welt kommt, um unterdrückt
zu werden: Wir sind Brüder und Schwestern, Kinder desselben Vaters,
geboren, um nach dem Willen des Herrn frei zu sein (vgl. Lev
25,17.25.43.46.55)
(...)
4. Jeder von uns muss sich in gewisser Weise für die Zerstörung
verantwortlich fühlen, der unser gemeinsames Haus ausgesetzt ist,
angefangen bei den Handlungen, die, wenn auch nur indirekt, die
Konflikte anheizen, die die Menschheit gerade geißeln. So entstehen
und verflechten sich unterschiedliche, aber miteinander verbundene
systemische Herausforderungen, die unseren Planeten heimsuchen.4
Ich beziehe mich insbesondere auf Ungleichheiten jeglicher Art, die
unmenschliche Behandlung von Migranten, die Umweltverschmutzung, die
durch Desinformation schuldhaft erzeugte Verwirrung, die Ablehnung
jeglicher Art von Dialog und die beträchtliche Finanzierung der
Militärindustrie. Dies alles sind Faktoren, die eine reale Bedrohung
für die Existenz der gesamten Menschheit darstellen.
Zu Beginn dieses Jahres wollen wir daher auf diesen Schrei der
Menschheit hören, um uns alle gemeinsam und persönlich aufgerufen zu
fühlen, die Ketten der Ungerechtigkeit zu sprengen, um Gottes
Gerechtigkeit zu verkünden. Ein paar punktuelle Akte der Philanthropie
werden nicht genügen. Vielmehr bedarf es kultureller und struktureller
Veränderungen, damit auch ein dauerhafter Wandel stattfinden kann.5
II. Ein kultureller Wandel: Wir sind alle Schuldner
5. Das Ereignis des Heiligen Jahres fordert uns auf, verschiedene
Veränderungen vorzunehmen, um den gegenwärtigen Zustand von
Ungerechtigkeit und Ungleichheit anzugehen und uns daran zu erinnern,
dass die Güter der Erde nicht nur für einige wenige Privilegierte
bestimmt sind, sondern für alle.6
Es mag nützlich sein, sich an das zu erinnern, was der heilige
Basilius von Casarea geschrieben hat: „Aber sage mir, was ist denn
dein? Woher hast du es bekommen und in die Welt gebracht? (...) Bist du
nicht nackt aus dem Mutterschoße gekommen, und wirst du nicht nackt
wieder zur Erde zurückkehren? Woher hast du denn deine Güter? Sagst
du: vom Zufalle, dann bist du gottlos, weil du den Schöpfer nicht
erkennst und dem Geber keinen Dank weist"7.
(...)
7. Ich werde nicht müde zu wiederholen, dass die Auslandsverschuldung
zu einem Kontrollinstrument geworden ist, mit dem einige Regierungen
und private Finanzinstitute der reichsten Länder ohne Skrupel die
menschlichen und natürlichen Ressourcen der ärmsten Länder wahllos
ausbeuten, um die Nachfrage ihrer eigenen Märkte zu befriedigen.10
Hinzu kommt, dass verschiedene Völker, die bereits durch
internationale Schulden belastet sind, sich gezwungen sehen, auch die
Last der ökologischen Schulden der weiter entwickelten Länder zu
tragen.11
Ökologische Schulden und Auslandsschulden sind zwei Seiten derselben
Medaille – dieser Logik der Ausbeutung, die in der Schuldenkrise
gipfelt.12 In Anbetracht dieses Heiligen Jahres rufe ich die
internationale Gemeinschaft auf, Maßnahmen zum Erlass der
Auslandsschulden zu ergreifen und dabei die Existenz von ökologischen
Schulden zwischen Nord und Süd anzuerkennen. Es ist ein Aufruf zur
Solidarität, aber vor allem zur Gerechtigkeit.13
(...)
Ich wage, in Anlehnung an den hl. Paul VI. und Benedikt XVI.19,
in dieser von Kriegen gezeichneten Zeit auch einen weiteren Appell
zugunsten der jüngeren Generationen: Lasst uns wenigstens einen festen
Prozentsatz des Rüstungsetats für die Einrichtung eines Weltfonds
verwenden, der den Hunger endgültig beseitigen und in den ärmsten
Ländern Bildungsmaßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung
ermöglichen soll, die dem Klimawandel entgegenwirken.20
Wir sollten versuchen, jedes Motiv zu beseitigen, das junge Menschen
dazu bringen könnte, hoffnungslos in die Zukunft zu blicken, in
Erwartung, das Blut ihrer Angehörigen zu rächen. Die Zukunft ist ein
Geschenk, um die Fehler der Vergangenheit zu überwinden und neue Wege
des Friedens zu bauen. (...)
Aus dem Vatikan, am 8. Dezember 2024
FRANZISKUS