Liebe Friedensinteressierte,
beiliegend sende ich einige Artikel zu den Kriegen in der Ukraine und in Westasien - sowie zwei Hinweise zum Thema Friedenspolitik und Bundestagswahl.
1. n tv: Ukraine-Krieg im Liveticker
2. ZDF: Oberst Reisner über den russischen Vormarsch in der Ukraine
3. BerZ: Nach US-Hilfsstopp: Ukrainische Medien stehen unter Druck und rufen zu Spenden auf
4. RND: Attacken auf Putins Öl sollen Russland ruinieren
5. OE24: Trump legt neuen Friedensplan für Ukraine vor
6. Focus: Frieden nur ohne Selenskyj - Putin stellt Bedingungen an Verhandlungen mit der Ukraine
7. Graswurzel: Die Dringlichkeit einer Neuausrichtung der Friedensbewegung angesichts des drohenden nuklearen Krieges
8. IPG: Das Abkommen zwischen Hamas und Israel bringt kurzfristige Erleichterung, doch die große Frage ist: Wie lange wird der Deal halten?
9. IPG: Frieden nur auf dem Papier Die Abraham-Abkommen wurden als diplomatischer Erfolg gefeiert. Doch ihre falschen Annahmen stehen einer Lösung des Nahost-Konflikts im Weg.
10. The Guardian: „Ein moralisches Wrack, dem wir uns stellen müssen"
11. Offener Brief an alle Kandidierenden zur Bundestagswahl 2025
12. Friedenskooperative: Aktivitäten der Friedensbewegung zur Bundestagswahl 2025
——
1. n tv: Ukraine-Krieg im Liveticker
29.01.2025 Ukraine-Krieg im Liveticker
16:04 Ukrainischer Energieexperte schlägt Alarm: Gasspeicher kaum noch gefüllt
Die Ukraine muss dringend erhebliche Mengen an Gas importieren, um ihren Bedarf zu decken, warnt der frühere Leiter des Transitunternehmens des Landes laut Sky News. Sergiy Makogon sage, dass die Gasmenge in den ukrainischen Speichern in die Nähe der kritischen Marke von 10 Prozent gesunken ist. (...)
(...)
12:27 Selenskyj reagiert auf US-Sperre für Auslandshilfe
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Bericht über die von den USA finanzierten Projekte in der Ukraine in Auftrag gegeben, die von der von Präsident Donald Trump verhängten Sperre der Auslandshilfe betroffen sind. (...)
——
2. ZDF: Oberst Reisner über den russischen Vormarsch in der Ukraine
https://www.youtube.com/watch?v=B45lD6ufEKI&ab_channel=ZDFheuteNachrichten
Oberst Reisner über den russischen Vormarsch in der Ukraine
578.331 Aufrufe
25.01.2025
Russlands Vormarsch gehe gerade im Donbass stetig voran, so Oberst Markus Reisner. Jeden Tag würden mehrere Quadratkilometer in Besitz genommen. Der Ukraine laufe die Zeit davon.
Hinzu kommt, dass die ukrainischen Streitkräfte unter Personalmangel leiden.
Laut ihrem Oberkommandeur habe man bereits begonnen, Personal aus der Logistik, Versorgung und Instandhaltung abzuziehen, um die die Lücken in den mechanisierten Brigaden zu füllen.
——
3. BerZ: Nach US-Hilfsstopp: Ukrainische Medien stehen unter Druck und rufen zu Spenden auf
Nach US-Hilfsstopp: Ukrainische Medien stehen unter Druck und rufen zu Spenden auf Vergangene Woche setzte der amerikanische Präsident Donald Trump sämtliche Auslandsfinanzierungen aus.
Ukrainische Medien spüren nun die Folgen.
Franz Becchi
29.01.2025 13:56 Uhr
Die von US-Präsident Donald Trump kürzlich beschlossene Aussetzung der amerikanischen Finanzhilfen für die Ukraine betrifft nun angeblich auch ukrainische Medien. Mehrere von ihnen rufen ihre Leser inzwischen zu Spenden auf.
Der Fernsehsender Hromadske und das Online-Medium Bihus.Info äußerten sich dazu in den sozialen Medien: „Einige der Projekte, die wir dank Zuschüssen realisieren konnten, sind vorübergehend eingestellt. Deshalb sind wir nun mehr denn je auf die Unterstützung jedes Einzelnen angewiesen", schreibt Hromadske auf Facebook.
In einem Meinungsbeitrag für The Kyiv Independent schildert Chefredakteurin Olga Rudenko die Herausforderungen, mit denen ukrainische Medien derzeit konfrontiert sind. „Es gibt etwas, das Sie tun können: Sie können an ukrainische Medien spenden", schreibt Rudenko und ergänzt eine Liste mit allen betroffenen Medien. (...)
-------
4. RND: Attacken auf Putins Öl sollen Russland ruinieren
Attacken auf Putins Öl sollen Russland ruinieren Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj wollen, jeder auf seine Art, Russland Grenzen setzen. Der US-Präsident will durch Preissenkungen für Öl Moskaus Kriegswirtschaft bremsen und die Verhandlungsbereitschaft Wladimir Putins erhöhen.
Der ukrainische Präsident sieht es ähnlich – und jagt schon mal russische Raffinerien in die Luft.
Matthias Koch
27.01.2025, 11:01 Uhr
Eigentlich ist es in Rjasan, einer 500.000-Einwohner-Stadt 200 Kilometer südöstlich von Moskau, lange dunkel in diesen Winternächten.
Doch in den letzten drei Tagen blieb in Rjasan der Himmel hell, und es krachte immer wieder wie bei einem nicht enden wollenden Feuerwerk: Die Raffinerie im Süden der Stadt wurde von ukrainischen Langstreckendrohnen angegriffen. (...)
Die Raffinerie scheint lahmgelegt zu sein. Beschädigt wurden neben gigantischen Tanks auch Verladeeinrichtungen und chemische Anlagen. Laut Reuters verarbeitete Russland in Rjasan im Jahr 2024 mehr als 13 Millionen Tonnen Öl pro Jahr, immerhin 5 Prozent des gesamten Raffineriedurchsatzes des Riesenreichs. (...)
——————
5. OE24: Trump legt neuen Friedensplan für Ukraine vor
https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/trump-legt-neuen-friedensplan-f%C3%BCr-ukraine-vor/ar-AA1xWY6K?ocid=BingNewsSerp OE 24 Trump legt neuen Friedensplan für Ukraine vor 27.1.2025
Die Administration von Donald Trump hat einem Bericht zufolge einen neuen Friedensplan für den russisch-ukrainischen Krieg ausgearbeitet, um diesen innerhalb von 100 Tagen zu beenden. Das Papier sehe unter anderem direkte Gespräche zwischen Putin und Trump vor.
Schritte zum Frieden
Geplant sei ein Telefongespräch zwischen dem russischen und dem US-Präsidenten Ende Jänner oder Februar, gefolgt von einer Diskussion über das weitere Vorgehen mit Kiew. Danach solle der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Blockade zu Friedensverhandlungen mit Putin aufheben. Noch im Februar oder in der ersten Märzhälfte soll sich Trump mit Selenskyj und Putin treffen.
Laut ntv-Informationen wird in diesem Bericht eines ukrainischen Nachrichtenportals berichtet, dass der Plan aus der US-Administration an die Europäer und über diese an ukrainische Offizielle weitergereicht wurde. Eine Bestätigung dieses Plans steht noch aus. (...)
———
6. Focus: Frieden nur ohne Selenskyj - Putin stellt Bedingungen an Verhandlungen mit der Ukraine
Frieden nur ohne Selenskyj - Putin stellt Bedingungen an Verhandlungen mit der Ukraine 29.1.2025
Putin zeigt Bereitschaft zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine, lehnt jedoch Gespräche mit Präsident Selenskyj ab. Er kritisiert Selenskyjs Amtszeit und wirft Kiew mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine bekundet, direkte Gespräche mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj jedoch abgelehnt.
„Wenn er an den Verhandlungen teilnehmen möchte, werde ich Leute für die Verhandlungen abstellen", sagte Putin in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen mit Blick auf Selenskyj. (...)
—————
7. Graswurzel: Die Dringlichkeit einer Neuausrichtung der Friedensbewegung angesichts des drohenden nuklearen Krieges
Die Dringlichkeit einer Neuausrichtung der Friedensbewegung angesichts des drohenden nuklearen Krieges
19. Dezember 2024
Olga Karach, „Unser Haus", Belarus
Mein Name ist Olga Karach, und ich habe fast 20 Jahre meines Lebens der Friedensarbeit gewidmet. Als Feministin, Pädagogin und Menschenrechtsverteidigerin leite ich die Menschenrechtsorganisation „Unser Haus", die derzeit im Exil in Litauen tätig ist.
Wie viele Belaruss:innen wurde ich von dem Krieg in der Ukraine tief erschüttert. Der Schock dieses Konflikts hat bei mir – wie auch bei vielen anderen – dazu geführt, schmerzliche Wahrheiten wahrzunehmen und Illusionen über unsere Welt zu hinterfragen. Die Lehren, die wir daraus ziehen, sind entscheidend für den Weg zum Frieden.
Ein Weg durch schockierende Erkenntnisse
Vor dem Krieg hatte ich – wie viele andere – einige beruhigende Illusionen über die menschliche Natur, die Lösung von Konflikten und die Rolle von Kriegen in unserer Gesellschaft. Der Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Russland und der Ukraine hat diese Überzeugungen zerstört und unangenehme, unerwartete Wahrheiten ans Licht gebracht.
Überraschung Nr. 1:
Der Glaube an Waffen als göttliche Lösungen
Von Beginn des Krieges an beobachtete ich einen alarmierenden Trend: Die Menschen begannen, Waffen blind zu vertrauen, als seien sie die ultimativen Mittel zur Konfliktlösung – fast wie ein Glaube an eine Gottheit. Im Laufe der Zeit dehnte sich dieser Glaube auf Atomwaffen aus, die als ultimative „Lösung" für globale Probleme angesehen wurden. Die rasche Normalisierung nuklearer Bewaffnung, selbst als Abschreckung, ist zutiefst beunruhigend.
Überraschung Nr. 2:
Heldentum durch Gewalt definiert
In unserer Region wird Heldentum weiterhin durch Gewalt definiert – sei es durch das Töten oder das Opfern des eigenen Lebens. Das Fehlen von friedlichen Modellen des Heldentums offenbart ein kulturelles Versagen, Alternativen zu denken. Es sorgt dafür, dass Gesellschaften in Zyklen von Aggression und Märtyrertum gefangen bleiben.
Überraschung Nr. 3:
Die Verführungskraft militaristischer Propaganda
Militaristische Propaganda lebt von ihrer Einfachheit. Sie bietet einfache, schlagwortartige Antworten auf komplexe Probleme und erfordert wenig kritisches Denken. Im Gegensatz dazu ist die Förderung des Friedens eine weitaus schwierigere Aufgabe, die ein tiefes Verständnis, Expertise und einen moralischen Kompass erfordert. Dieser Gegensatz macht die verführerische Einfachheit militaristischer Narrative besonders gefährlich.
Überraschung Nr. 4:
Die „Kriegs"-Ausrede
Selbst in Ländern wie Litauen, die nicht direkt in den Krieg verwickelt sind, ist der Satz „Nun, wir sind im Krieg" zu einer pauschalen Ausrede für ungelöste soziale und wirtschaftliche Probleme geworden. Steigende Lebensmittelpreise, hohe Energiekosten und andere Herausforderungen werden bequem dem Krieg zugeschrieben, was sinnvolle Lösungen blockiert.
Überraschung Nr. 5:
Polarisierung und Propaganda-Bubbles
Abweichende Meinungen oder unbequeme Wahrheiten zu äußern, führt heute oft dazu, als „Putin-Agent" abgestempelt oder der Verbreitung russischer Propaganda beschuldigt zu werden. Diese Taktik, obwohl effektiv, Stimmen zum Schweigen zu bringen, hat die gesellschaftliche Polarisierung vertieft und Menschen in isolierte Propaganda-Bubbles voller gegenseitigem Misstrauen zurückgedrängt.
Überraschung Nr. 6:
Krieg als falscher Lebenssinn
Für einige hat der Krieg einen klaren Lebenssinn geschaffen, der es ihnen ermöglicht, sich allein auf das Überleben zu konzentrieren, anstatt sich mit vergangenen Traumata, zukünftigen Verantwortungen oder ihrer Rolle in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Dieser enge Fokus ist gefährlich, da er das Leben auf die Suche nach Gewalt und Überleben reduziert.
Überraschung Nr. 7:
Die Verlockung gottgleicher Macht
Vielleicht die schockierendste Erkenntnis ist die süchtig machende Natur der Macht, die der Krieg verleiht. Wie der Terrorismus bietet der Krieg die Illusion absoluter Kontrolle über andere, was Einzelne dazu verführt, zu glauben, sie hätten gottgleiche Macht über Leben und Tod. Diese Denkweise ist zutiefst destabilisierend und entmenschlichend.
Ein Weg nach vorn
Angesichts dieser harten Realitäten ist klar, dass wir aus diesen Fallen ausbrechen und eine Zukunft auf der Grundlage des Friedens aufbauen müssen. Dafür sind sofortige, umsetzbare Schritte erforderlich:
1. Unterstützung von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren Es ist unerlässlich, Männern zu helfen, die sich weigern, am Krieg teilzunehmen, insbesondere Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Belarus, Russland und der Ukraine. Indem wir ihnen Ressourcen und Schutz bieten, können wir die Kriegsmaschinerie schwächen.
2. Eintreten für nukleare Abrüstung in Belarus Die Präsenz von Atomwaffen in Belarus stellt eine wachsende Bedrohung für die regionale und globale Sicherheit dar. Bemühungen müssen sich auf die Beseitigung dieser Waffen und die Eindämmung der nuklearen Aufrüstung in der Region konzentrieren.
3. Aufbau einer Friedenslinie entlang der Frontlinien des Krieges Frieden muss aktiv gestaltet werden, insbesondere entlang der Frontlinien des Krieges. Durch Diplomatie, humanitäre Hilfe und Basisaktivismus müssen wir Räume schaffen, in denen Dialog gedeihen und Gewalt eingedämmt werden kann.
Ein Aufruf zur Neuausrichtung der Friedensbewegung angesichts des drohenden nuklearen Krieges
Es ist an der Zeit, die Friedensbewegung wieder aufleben zu lassen – eine neue Welle von Energie und Engagement, um dem wachsenden Militarismus entgegenzuwirken. Diese Bewegung muss die Narrative der Gewalt mit der transformativen Kraft von Liebe, Verständnis und Zusammenarbeit herausfordern.
Gemeinsam können wir uns eine Welt vorstellen, in der Heldentum durch Akte des Mitgefühls und des Mutes, nicht durch Gewalt, definiert wird.
Der Krieg in der Ukraine hat die Zerbrechlichkeit unserer gemeinsamen Menschlichkeit offengelegt, aber er bietet auch die Gelegenheit, eine gerechtere und friedlichere Welt aufzubauen. Lassen Sie uns diesen Moment ergreifen – nicht mit Waffen, sondern mit unerschütterlicher Hingabe an den Frieden.
———
8. IPG: Das Abkommen zwischen Hamas und Israel bringt kurzfristige Erleichterung, doch die große Frage ist: Wie lange wird der Deal halten?
Naher Osten/Nordafrika 28.01.2025 | Konstantin Witschel Ohne Vision Das Abkommen zwischen Hamas und Israel bringt kurzfristige Erleichterung, doch die große Frage ist: Wie lange wird der Deal halten?
Dr. Konstantin Witschel ist Referent für Israel, Palästina, Syrien und Jemen sowie für Frieden und Sicherheit im Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).
Am 19. Januar 2025 trat in Gaza die erste Stufe des seit Mai 2024 vorliegenden Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas in Kraft. Das dreistufige Abkommen sieht vor, die Feindseligkeiten zu beenden und Gefangene gegen Geiseln auszutauschen, einen sukzessiven Rückzug der israelischen Armee sowie zum Ende in eine Phase des Wiederaufbaus des Gazastreifens einzusteigen.
Des Weiteren sollen pro Tag 600 Lkw mit humanitären Gütern nach Gaza eingelassen werden. Im Rahmen von Phase 1 wurden am 19. Januar entsprechend die ersten israelischen Geiseln freigelassen, wie auch die ersten palästinensischen Gefangenen – darunter viele sogenannte Administrativhäftlinge, die ohne Anklage und Verfahren in unrechtmäßiger israelischer Haft saßen. Am 25. Januar erfolgte die zweite Runde des Austauschs. (...)
———
siehe auch:
https://qantara.de/artikel/trump-und-der-nahe-osten-kein-konsens-zwischen-washington-und-jerusalem
Trump und der Nahe Osten
24.01.2025 (K)ein Konsens zwischen Washington und Jerusalem Trump könnte der israelischen Regierung noch mehr Freiheiten gewähren, um ihre Gebietsansprüche und politischen Ambitionen in Palästina, Syrien und im Libanon zu verfolgen. Die Zukunft des Waffenstillstands im Gazastreifen hängt derweil in der Schwebe.
Von H.A. Hellyer
————
9. IPG: Frieden nur auf dem Papier Die Abraham-Abkommen wurden als diplomatischer Erfolg gefeiert. Doch ihre falschen Annahmen stehen einer Lösung des Nahost-Konflikts im Weg.
Naher Osten/Nordafrika
28.01.2025
Khaled Elgindy, Washington D.C.
Khaled Elgindy ist ein ehemaliger Senior Fellow und Direktor des Programms für Palästina und palästinensisch-israelische Angelegenheiten am Middle East Institute (MEI).
Frieden nur auf dem Papier Die Abraham-Abkommen wurden als diplomatischer Erfolg gefeiert. Doch ihre falschen Annahmen stehen einer Lösung des Nahost-Konflikts im Weg.
(...)
Die Saudis haben die Hoffnung auf Vermittlung durch die USA aufgegeben und sich deshalb mit Frankreich zusammengetan, um eine neue Initiative zu starten und zu retten, was von einer Zweistaatenlösung noch zu retten ist.
Für den Kronprinzen, der nicht gerade für ein sentimentales Verhältnis zu Palästina bekannt ist, dürfte es jedenfalls schwierig werden, die Beziehungen zu einem Staat zu normalisieren, dem er und die saudische Regierung „Völkermord" und „ethnische Säuberung" vorwerfen.
Eine weitere Barriere ist für Riad die Anklage des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Netanjahu und den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (...)
——
10. The Guardian: „Ein moralisches Wrack, dem wir uns stellen müssen"
Ahmed Moor (AM) im Interview mit Peter Beinart (PB)
Im Englischen Original:
https://www.theguardian.com/world/ng-interactive/2025/jan/27/israel-gaza-us-jews-peter-beinart
„Ein moralisches Wrack, dem wir uns stellen müssen": Peter Beinart darüber, nach der Zerstörung Gazas jüdisch zu sein
Ahmed Moor
27.1. 2025 14.00 Uhr
(...)
AM: In Ihrem Buch enden Sie mit einer hoffnungsvollen Note, indem Sie schreiben, dass Juden zur Menschlichkeit beitragen können, indem sie „uns von der Vorherrschaft befreien, damit wir als Partner der Palästinenser dazu beitragen können, die Welt zu befreien". Schöpfen Sie in dieser Zeit wirklich Hoffnung?
PB: Ich glaube nicht, dass Hoffnung etwas ist, das man aus materiellen Umständen schöpft. (...)
Ich glaube wirklich daran, dass israelische Juden und Palästinenser in völliger Gleichberechtigung zusammenleben könnten, mit einem echten Versöhnungsprozess, der vollständigen Rückkehr der Flüchtlinge und historischer Gerechtigkeit, die Dinge in Gang setzen würde, die für die Menschen auf der ganzen Welt ein Wunder wären.
Ob ich das noch erleben werde? Ich habe keine Ahnung. Aber das ist der Traum.
----
Ahmed Moor ist Schriftsteller und Stipendiat der Foundation for Middle East Peace. Er ist Kläger in einem Gerichtsverfahren, in dem das US-Außenministerium beschuldigt wird, das Gesetz zur Finanzierung israelischer Militäreinheiten, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, zu umgehen.
Peter Beinart ist Chefredakteur von Jewish Currents und Professor für Journalismus und Politikwissenschaft an der City University of New York. Sein Buch „Being Jewish After the Destruction of Gaza: A Reckoning" erscheint am 28. Januar.
———
siehe auch:
https://www.spiegel.de/ausland/historiker-omer-bartov-ueber-israels-traumata-die-unfaehigkeit-die-realitaet-als-das-zu-sehen-was-sie-ist-kann-israel-selbst-sehr-schaden-a-f361cdf4-a5db-4462-bfcc-eecfaf48fd94 Völkermord-Forscher Omer Bartov »Die Unfähigkeit, die Realität als das zu sehen, was sie ist, kann Israel selbst sehr schaden« Der israelische Historiker Omer Bartov übt scharfe Kritik an seinem Land. In Deutschland wirft man ihm Antisemitismus vor. Hier spricht er über den möglichen Genozid in Gaza und unpassende Vergleiche mit dem Holocaust.
Ein Interview von Thore Schröder, Tel Aviv
28.01.2025, 08.37 Uhr
(...)
——
11. Offener Brief an alle Kandidierenden zur Bundestagswahl 2025
https://friedensfaehig.de/offener-brief-gegen-mittelstreckenwaffen/
Offener Brief an alle Kandidierenden zur Bundestagswahl 2025
(...)
Wir rufen Sie, sehr geehrte Kandidierende zur Bundestagswahl 2025, daher auf:
Sorgen Sie dafür, dass keine US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden! Lassen Sie außerdem nicht zu, dass Deutschland sich an der Entwicklung eigener europäischer Mittelstreckenwaffen beteiligt!
Die Stationierung von schnellen, präzisen und schwer abzufangenden Mittelstreckenwaffen in Deutschland führt dazu, dass die USA binnen Minuten – also nahezu ohne Vorwarnzeit – strategische Ziele wie Raketensilos, Kommandozentralen, Entscheidungszentren und auch Frühwarnsysteme in Russland zerstören können. Russland wird darauf reagieren und seinerseits Waffen mit vergleichbaren Fähigkeiten auf Deutschland richten.
Die Folge wäre nicht mehr Sicherheit, sondern eine gefährliche Instabilität, in der ein einziger Irrtum oder Fehler ausreicht, um die Welt mitten in einen Atomkrieg zu führen. Das kann und darf nicht in unserem Interesse sein!
Setzen Sie sich mit Nachdruck für neue Verhandlungen über Rüstungskontrolle und die Abrüstung aller Mittelstreckenwaffen ein (multilaterales Folgeabkommen zum INF-Vertrag) und bekennen Sie sich zum mittelfristigen Ziel einer neuen Friedensordnung in Europa!
Die europäische Geschichte zeigt, dass Rüstungskontrollverträge und Strukturen der gemeinsamen Sicherheit und Zusammenarbeit der einzige Weg sind, um Konfrontationen ohne Blutvergießen beizulegen und Aufrüstungsspiralen zu durchbrechen.
Der INF-Vertrag hatte die Vernichtung und das Verbot einer ganzen Waffengattung in der Sowjetunion und den USA zur Folge. Er läutete so das Ende des Kalten Krieges und eine Epoche gemeinsamer Sicherheit in Europa ein.
Deutschland hat der Diplomatie der 1980er-Jahre viel zu verdanken. Daher muss gerade jetzt das Signal für neue Initiativen der Rüstungskontrolle und des Dialogs aus Berlin kommen!
————
12. Friedenskooperative: Aktivitäten der Friedensbewegung zur Bundestagswahl 2025
https://www.friedenskooperative.de/bundestagswahl-2025
Aktivitäten der Friedensbewegung zur Bundestagswahl 2025
Ob bei der Stationierung von Mittelstreckenwaffen, den Kriegen in der Ukraine und Nahost, der möglichen
Wiedereinführung der Wehrpflicht oder der drohenden (weiteren) Aufrüstung:
Bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 werden die Weichen bei vielen Themen gestellt,
die enorme friedenspolitische Auswirkungen haben. (...)
Auf dieser Seite gibt es Infos zu folgenden Themen:
Aktivitäten der Friedensbewegung Aktionsmaterialien Wichtige Termine und Infos zur BTW25 Infos zu den Wahlprogrammen